Guter Hirte und Tyrann: So ein Landpfarrer hat's schwer

Theater in Krautscheid - das ist heiteres, nahezu professionelles Laienspiel im Boulevard-Genre. Darsteller sind 19 hochmotivierte Mimen der Theatergruppe Krautscheid. Der Landpfarrer, Komödie in drei Akten, von und mit Ralf Leonardy, feierte am 21. März seine Welturaufführung.

 Einklang: Der Landpfarrer und seine Schäfchen. TV-Foto: Elmar Kanz

Einklang: Der Landpfarrer und seine Schäfchen. TV-Foto: Elmar Kanz

Krautscheid. (ka) Leonardys "Dorfportrait mit Landpfarrer" zeugt von subtiler Menschenkenntnis und ist ein Spiegelbild des dörflichen Lebens. Pointiert zeichnet der Autor die Charaktere der Protagonisten. Perfekt ist die Rollenbesetzung. Zündend der Humor.

Gleich "viersprachig" kommt die Komödie daher: auf Luxemburgisch, Eifeler Platt, Eifeler Hochdeutsch und gemeinem Hochdeutsch. In Luxemburgisch schießt Landpfarrer Claude Weihrauch (Jos Minnemeister) seine Pfeile ab, schmeichelt oder droht je nach Bedarf. Der Zweck heiligt die Mittel. Gleichwohl ist Claude Weihrauch ein guter Gottesmann, doch im Dauergefecht mit Bürgermeister Glaubnix (Frank Leonardy, Hochdeutsch) kennt er kein Pardon.

Derweil ist nicht nur der Pfarrer, sondern die gesamte Gemeinde nicht frei von menschlichen Schwächen. "Nur keinen Streit vermeiden". Das beherzigen nur zwei: Mischi, der Dorfcasanova (Ralf Leonardy) und Musiker Oskar Fidelius (Robert Weimann).

Während Mischi keine Händel sucht, sondern nur Anbändeln im Sinne hat, alle Dorfschönheiten bezirzt und dabei Nächstenliebe auf seine Art praktiziert, erfreut Musiker Oskar Fidelius die Gemüter mit Gesang und gekonntem Spiel auf verschiedenen Instrumenten.

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