Haushalt, Radweg und Stausee

Eine volle Tagesordnung hat der Rat der Verbandsgemeinde Prüm in seiner heutigen Sitzung. Unter anderem geht es um den Stausee in Wascheid, einen Antrag von SPD, FWG und Grünen zum Radweg Prüm-Gerolstein und den Haushalt für 2010.

 Auch um den Stausee in Wascheid geht es heute im Verbandsgemeinderat. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Auch um den Stausee in Wascheid geht es heute im Verbandsgemeinderat. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Prüm. Der Stausee in Gondenbrett-Wascheid wird den Rat der Verbandsgemeinde (VG) Prüm in seiner heutigen Sitzung (19 Uhr, Ratssaal der VG) erneut beschäftigen. Hintergrund sind die hohen Kosten für die Sicherheits-Überprüfung des Stausees und die möglicherweise daraus folgenden Reparaturen, die die Ortsgemeinde alleine nicht stemmen kann (der TV berichtete). Daher steht die Frage im Raum, ob sich die VG zumindest an den Kosten für die Überprüfung beteiligt, worüber der Rat entscheiden muss.

Außerdem steht auch der Haushalt für 2010 auf der Tagesordnung des Rates. Dieser sieht im Ergebnishaushalt einen Fehlbetrag von 344 000 Euro vor. Die Umlage für die Ortsgemeinden wird auf 34 Prozent festgesetzt.

Des Weiteren wird sich der Rat mit einem Konzept für die Nutzung der Sonnenenergie in der Verbandsgemeinde beschäftigen. In einem Standortgutachten sollen geeignete Flächen überprüft werden und dann in den Flächennutzungsplan eingearbeitet werden, so dass nicht für jede neue Photovoltaik-Anlage der Flächennutzungsplan geändert werden muss und so die Verfahren beschleunigt werden.

Mit Spannung erwartet wird die Aussprache zur Zukunft des Radwegs von Prüm nach Gerolstein auf der Bahntrasse. SPD, FWG und Grüne haben in einem gemeinsamen Antrag gefordert, den Radweg "unverzüglich" auf einer von der Bahntrasse unabhängigen Strecke zu realisieren, um den jahrelangen Stillstand zu beenden (der TV berichtete).

Arge: Alternative Strecke nicht zu teuer



Zu dem Thema hat sich auch die Arbeitsgemeinschaft (Arge) Eifel-Nebenbahnen zu Wort gemeldet. Die Arge bestreitet, dass eine alternative Streckenführung zu teuer wäre. "Die Nutzung bereits vorhandener Wege mag zu besonderen Schwierigkeiten aufgrund der gemeinsamen Nutzung durch verschiedene Verkehrsteilnehmer führen, kann aber doch nicht grundsätzlich teurer sein als Bahngleise abzubauen, den Oberbau der Bahntrasse zu erneuern sowie neue zusätzliche Wege zu asphaltieren", heißt es in einer Stellungnahme. Vielmehr müsste die Nutzung bereits vorhandener Wege günstiger sein als der Bau eines zusätzlichen Radwegs.

Alle Varianten im Detail überprüfen



Um Kosten zu sparen, müssten die einzelnen Lösungen - auch die Variante eines Baus parallel zu den Schienen - im Detail geprüft werden. Dabei könnte genau analysiert werden, welcher Abschnitt welche Kosten verursache. Außerdem ist die Arge der Ansicht, dass die VG nicht für den Unterhalt der Strecke verantwortlich sei, sondern dass dies Sache des Betreibers ist. Vielmehr könne die VG durch die Bahnstrecke zusätzliche Einnahmen generieren, etwa durch die Verpachtung und auch die zusätzlichen Gäste. Das Fazit der Eisenbahnfreunde: "Der Kostenaufwand ist aus Sicht der Arge somit nicht nachvollziehbar." Die Argumente sprächen vielmehr dafür, dass der Bau des Radwegs über vorhandene Wirtschaftswege und der Erhalt der Westeifelbahn in letzter Konsequenz volkswirtschaftlich günstiger sei als der Radweg auf der Bahntrasse.

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