Im Reigen der Regioradler

Prüm/Arzfeld · Die Radbusse in der Region starten in die Saison. Mit dabei ist ab Mai erstmals der Regioradler Eifel-Ardennen, der Prüm und Arzfeld mit dem ostbelgischen St. Vith verbindet. Die Touristiker erhoffen sich neue Impulse für den Radtourismus der Region.

 Der Regioradler zwischen Bernkastel und Daun: Bei gutem Wetter wird hier der Platz oft knapp. TV-Foto: Archiv/Christoph Strouvelle

Der Regioradler zwischen Bernkastel und Daun: Bei gutem Wetter wird hier der Platz oft knapp. TV-Foto: Archiv/Christoph Strouvelle

Prüm/Arzfeld. Mit den ersten warmen Frühlingstagen beginnt das Treiben auf den Radwegen in der Region. Ein Ergänzungsangebot sind die Radlerbusse, die parallel verkehren und es so ermöglichen, sich anschließend bequem zum Startpunkt zurückfahren zu lassen.
Bus zwischen Prüm und St. Vith


Seit 2009 verkehrt ein solcher Bus auch entlang des Eifel-Ardennen-Radwegs zwischen Prüm und dem ostbelgischen St. Vith. Aber das Angebot hatte mit Finanzierungsschwierigkeiten zu kämpfen, weil die Einnahmen von den rund 400 bis 500 Nutzern jährlich nicht kostendeckend waren (der TV berichtete). Außerdem litt das Angebot darunter, dass es nicht Teil der sogenannten Regioradler war. Diese werden zentral über den Zweckverband Schienenpersonennahverkehr, kurz SPNV Nord, vermarktet. Dort werden in der Regel nur reguläre Linien aufgenommen, die den Sommer über mit Anhängern für den Radtransport aufgerüstet werden. Die Tatsache, dass zwischen Prüm und St. Vith kein normaler Bus verkehrt, machte es für die Verantwortlichen schwierig, den Radbus - und damit zumindest einen Teil der Kosten - beim SPNV Nord unterzubringen.
Landesweite Werbung


Dennoch habe man erneut den Antrag gestellt. Mit dem Ergebnis, dass die Linie als neuer Regioradler Eifel-Ardennen aufgenommen worden ist, berichtet Jakob Weinand, der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Prüm. Allerdings, sagt Busunternehmer Werner André, auch jetzt gebe es vom Land keine finanzielle Unterstützung. Man profitiere lediglich von der zentralen und landesweiten Werbung auf Karten und Infobroschüren.
Zur Deckung des Defizits hat die Verbandsgemeinde Prüm im Haushalt einen Betrag von bis zu 15 000 Euro bereitgestellt. Darin enthalten sind außerdem anteilige Kosten für Werbung und Kartenmaterial, sagt Weinand. Am Ende des Jahres werde eine Abschlussrechnung gemacht. Je besser der Bus genutzt werde, desto geringer werde der Betrag, den die VG beisteuern müsse. "Jetzt hoffen wir darauf, dass das Angebot auch gut angenommen wird", sagt Jakob Weinand.
Entgegen erster Überlegungen im vergangenen Herbst nicht mit dabei ist die VG Neuerburg. Man habe Gespräche geführt, sagt VG-Bürgermeister Norbert Schneider. Aber letztlich sei die Beratungszeit zu knapp gewesen, weil die Kollegen in Prüm unter hohem Zeitdruck gestanden hätten.
In der Kürze der Zeit hätte man dann nicht mehr in den Gremien über den Kostenbeitrag der VG Neuerburg - Schneider spricht von einem Betrag zwischen 4000 und 7000 Euro - entscheiden können, so dass man zunächst außen vor geblieben sei. Grundsätzlich sei es jedoch möglich, auch später noch dazuzustoßen. "Aber wir wollen erst einmal schauen, wie und ob der Bedarf vorhanden ist."
Trotz knapper Kassen wird sich hingegen die VG Arzfeld an den Kosten beteiligten, so dass der Enztalradweg mit Haltestellen in Arzfeld und Lünebach an die Linie angebunden wird.
Hoffen auf neue Impulse


Die Touristiker versprechen sich viel von dem Angebot. "Ich bin richtig glücklich", sagt Georg Sternitzke, Leiter der Tourist-Information Prümer Land. "Das ist für uns extrem wichtig bei der Vermarktung der Premium-Radwege." Denn die Regioradler machen viel Werbung, von der nun auch das Prümer und Arzfelder Land und auch die belgischen Nachbarn profitieren. "Wir erhoffen uns davon deutliche Impulse." Auch Alois Tautges vom Postferiendorf in Prüm ist froh über die Entwicklung: "Das ist unabdingbar und gehört zu einem schlüssigen Radwegekonzept." Allerdings sollte auch Neuerburg als lohnendes Ziel für die Gäste angeboten werden, sagt Tautges. "Wir müssen alle Regionen einbinden."Meinung

Angebot nach Süden ausbauen
Der neue Regioradler Eifel-Ardennen ist ein wichtiger Schritt, um den Fahrradtourismus in der Eifel zu stärken. Denn die Busse werten die mit öffentlichen Mitteln gebauten Radwege auf den ehemaligen Bahntrassen auf. Sie werden für die Gäste attraktiver, wenn sie die Möglichkeit haben, sich wieder zum Startpunkt zurückfahren zu lassen. Davon profitiert der gesamte Tourismus in der Region. Allerdings ist es schade, dass Neuerburg zunächst außen vor bleibt. Denn gerade das Städtchen ist ein lohnendes Ziel und mit dem frisch asphaltierten Enzradweg hervorragend nach Norden in Richtung Arzfeld, Prüm und St. Vith angebunden. Der Radbus hätte hier neue Chancen eröffnet, diese Verbindungen den Gästen nahezubringen. Es ist daher zu hoffen, dass man dort in den nächsten Jahren ebenfalls den Schritt samt finanzieller Beteiligung wagt und sich dem Radlerbus-Angebot anschließt. Erst das würde den RegioRadler Eifel-Ardennen wirklich rund machen. c.brunker@volksfreund.deExtra

Der Regioradler Eifel-Ardennen verkehrt zwischen dem 1. Mai und dem 3. Oktober an Wochenenden und Feiertagen zwischen den Endstationen Prüm und St. Vith. Abfahrten auf dem Hahnplatz in Prüm sind um 10 und um 16 Uhr. Auf dem Weg können Radfahrer in Pronsfeld (10.13 Uhr, 16.13 Uhr), in Lünebach (10.20 Uhr, 16.20 Uhr) und in Arzfeld zusteigen (10.30 Uhr, 16.30 Uhr). Nicht bewährt haben sich die Stopps in Bleialf und Üttfeld, deswegen werden die Orte nicht mehr angefahren. Der Rückweg von St. Vith nach Prüm (Abfahrt 11.15 und 17.10 Uhr) erfolgt direkt ohne Zwischenstopps über die Autobahn. Die Fahrt kostet zwischen Prüm und St. Vith zehn Euro für Erwachsene, sechs Euro für Kinder (inklusive Fahrrad). Reservierungen sind möglich unter Telefon 01805/723287 oder im Internet auf der Seite www.regioradler.de ch

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort