Waldbau Starker Verbund vor neuen Aufgaben

Prüm · Der Waldbauverein Prüm hat morgen seine Jahreshauptversammlung in der Karolingerhalle.

 Der Wald ist nicht nur Wirtschaftsfaktor. Manchmal, wie hier bei Prüm, sieht er auch einfach nur toll aus.

Der Wald ist nicht nur Wirtschaftsfaktor. Manchmal, wie hier bei Prüm, sieht er auch einfach nur toll aus.

Foto: TV/Fritz-Peter Linden

(fpl) Der Waldbauverein Prüm hat seine Mitglieder zur Jahreshauptversammlung eingeladen – am morgigen Donnerstag, 25. Januar, in der Karolingerhalle.

Wie jedes Jahr beginnt die Versammlung mit dem internen Teil um 9.30 Uhr, bei dem die Jahresberichte vorgestellt und diskutiert werden. Eine Stunde danach wird das Treffen um 10.30 Uhr öffentlich: Nach dem Geschäftsbericht folgt das Hauptreferat von Hans-Ulrich Dietz, dem Leiter des Fachressorts Holzlogistik und Datenmanagement beim Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik in Groß-Umstadt. Die Einrichtung wird von den Bundesländern unterhalten. Sein Thema: „IT-Lösungen in der Forstwirtschaft“. Er wird zeigen, wie die Digitalisierung bereits aktuell Einzug in den Kleinprivatwald gehalten hat und welche Möglichkeiten bei der Bewirtschaftung noch bestehen.

Der Waldbauverein mit aktuell rund 3500 Mitgliedern in den Verbandsgemeinden Prüm, Arzfeld und Obere Kyll wurde vor 96 Jahren gegründet. Er ist der älteste und auch der größte im Land.

Die Mitglieder, darunter viele Kleinparzellenbesitzer, verkaufen ihr Holz seit mittlerweile fast zehn Jahren in einer gemeinsamen Gesellschaft, der Prümer Wald- und Holz GmbH (PWH), gebündelt an die Abnehmer und können so stabile Preise erzielen.

Allerdings machte ihnen das Bundeskartellamt in den vergangenen Jahren Probleme. Anlass dafür war die Situation in Baden-Württemberg. Dort vermarkteten die Forst­ämter, anders als im Prümer Land, das im Staatswald anfallende Holz gemeinsam mit der Ernte aus Privatwäldern. Vom 1. Januar 2019 an dürfen deshalb die Ämter nur noch das staatliche Holz vermarkten.

Allerdings sieht das Kartellamt auch in der Betreuung durch die Landesförster bereits vor dem Holzverkauf einen unerlaubten Wettbewerbsvorteil (der TV berichtete). Eine Ansicht, die voriges Jahr auch vom zuständigen Oberlandesgericht Düsseldorf bestätigt wurde.

Die Unterstützung der Waldbauern aber, sagt Peter Wind, Chef des Forstamts Prüm und Geschäftsführer des Vereins, sei vorerst von der Regelung nicht betroffen. Derzeit habe man mit dem Bundeskartellamt „eine Art Burgfrieden“ geschlossen, demzufolge die staatlichen Revierdienstleistungen vorläufig gebilligt werden. Allerdings muss künftig auch der Holzverkauf aus kommunalem Wald ohne Forst­amtsbeteiligung laufen.

Das bedeute, dass „in anderen Landesteilen von Rheinland-Pfalz jetzt mühsam neue Vermarktungsstrukturen geschaffen werden müssen“. Im Gebiet des Waldbauvereins – es entspricht im Wesentlichen dem Altkreis Prüm – bestehe aber mit der PWH bereits eine etablierte Struktur. Dieser könnten sich auch die Gemeinden mit Waldbesitz anschließen. Allerdings, sagt Wind, „entscheidet das jede Gemeinde für sich“. Auch diese Punkte werden morgen angesprochen.

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