Ehrung Der Mann für alle Fälle wird erneut ausgezeichnet

Prüm · Karl-Heinz Thommes holte die Special Olympics nach Deutschland, gründete integrative Schule, Kindertagesstätten und die Westeifel-Werkstätten. Nachdem schon ein Preis nach ihm benannt wurde, kam nun mit der Staatsmedaille die nächste Ehrung.

 Sabine Bätzing-Lichtenthäler hat Karl-Heinz Thommes die Staatsmedaille des Landes Rheinland-Pfalz verliehen.

Sabine Bätzing-Lichtenthäler hat Karl-Heinz Thommes die Staatsmedaille des Landes Rheinland-Pfalz verliehen.

Foto: MSAGD

Zuerst feierte Karl-Heinz Thommes jüngst seinen 80. Geburtstag, dann wurde ein Preis nach dem Prümer Pädagogen und Sportförderer benannt (der TV berichtete). Nun folgte die nächste große Ehrung: Thommes wurde die Staatsmedaille des Landes Rheinland-Pfalz für besondere soziale Verdienste verliehen.

Bereits 2004 wurde Thommes mit dem Verdienstkreuz am Bande, dem Verdienstorden der Bundesrepublik, ausgezeichnet. Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Staatsministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, erinnerte bei der Verleihung der Staatsmedaille an die erste Auszeichnung. „Danke! Damit habe ich nicht gerechnet“, seien Thommes’ erste Worte damals gewesen. „Gerade das ist es, was Sie und viele andere ehrenamtlich tätige Menschen auszeichnet. Sie engagieren sich, um der Sache willen und nicht um Orden und Ehrenzeichen zu erhalten.

Zuvor ging die Staatsministerin auf Thommes’ ziemlich vollgepackten Lebenslauf ein. 1968 habe er die Lebenshilfe Kreisvereinigung Prüm mitbegründet, sei von 1970 bis 1979 stellvertretender Vorsitzender und von 1980 bis 1983 Vorsitzender gewesen. 1979 dann zusätzlich sogar noch ehrenamtlicher Geschäftsführer. Er habe sich in die Arbeit des Landesverbandes eingebracht, sei Mitbegründer der Westeifel-Werke gewesen und dann später auch Mitglied des Verwaltungsrates geworden.

Sie staunte, dass der Vater von vier Kindern, davon hat ein Sohn das Down-Syndrom, neben all seinen Tätigkeiten immer wieder noch Raum für weitere Aktivitäten fand. Er sei sehr engagiert: „Aber für Sie war das kein Hindernis, sich von 1979 bis 1989 als Mitglied im Stadtrat Prüm zu engagieren, von 1975 bis 2003 als ‚St. Martin zu Pferde’ bei den traditionellen Martinszügen mitzuwirken, seit 2006 bis heute als kommunaler Behindertenbeauftragter des Eifelkreises Bitburg-Prüm sowie viele Jahre als Fußballschiedsrichter, Orchesterleiter und Mitbegründer des Pferdemarktes Prüm Verantwortung zu übernehmen.“

Auch Thommes’ Einsatz für die Special Olympics und sein Engagement für die Gründung der „Arbeitsgemeinschaft Olympische Spiele für geistig Behinderte in der Bundesrepublik Deutschland“ hob die Staatsministerin nochmal hervor.

Wieviel Einsatz Karl-Heinz Thommes tatsächlich in seine ehrenamtliche, aber auch in seine berufliche Laufbahn als Sonderpädagoge steckte und noch weiterhin steckt, davon zeugt übrigens auch seine im vorigen Jahr veröffentlichte Autobiografie.

Denn nicht nur im Ehrenamt ist Thommes mit vollem Einsatz unterwegs. Unter anderem trieb er die Gründung der ersten Schule für Behinderte in Wascheid voran und war auch am Aufbau der Helen-Keller-Schule, der heutigen Astrid-Lindgren-Schule, maßgeblich beteiligt.

Karl-Heinz Thommes’ Autobiografie „Ein Mann für alle Fälle“ ist zum Preis von 10 Euro in der Buchhandlung Hildesheim sowie in der Lotto-Annahmestelle Robiller im Rewe-Center Prüm erhältlich.

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