Kerschenbach geht ans Netz

Kerschenbach · Die Kerschenbacher haben wieder einmal etwas gemeinsam hinbekommen. Diesmal feiern sie ihr neues Tischtennis-Trainingszentrum. Dazu bauten sie das Dachgeschoss des Gemeindehauses aus.

Kerschenbach. So schnell kann das gehen: Da zieht eine junge Familie ins Dorf, kaum ein Jahr später hat der Ort einen Tischtennisclub - und der Club kurz darauf sogar ein kleines Trainingszentrum. Mitten im Ort, im Obergeschoss des Gemeindehauses.
Ein Schmuckstück


"Ein Schmuckstück", sagt Ortsbürgermeister Walter Schneider und freut sich "wahnsinnig, wieder etwas Neues, Nachhaltiges für die Jugend anbieten zu können. Außerdem waren diese Räume bisher ungenutzt und dienten als Abstellraum für unnützen Kram."
Der Kram ist raus, zwei Tischtennisplatten sind drin: Die Idee zur Neu-Nutzung hatte Jörg Manner. Der Lehrer, der mit seiner Familie voriges Jahr nach Kerschenbach zog, unterrichtet in Jünkerath. Gleichzeitig ist er Tischtennis-Spieler. Also gründete er schnell mal den TTC Kerschenbach, baute eine Spielgemeinschaft mit Schüller auf - und fragte sich, wo man denn nun trainieren könne.
Handwerker helfen mit


Jedenfalls habe dann Ortsbürgermeister Schneider, sagt Manner, "mein penetrantes Eintreten für den Tischtennissport damit beantwortet, die Handwerker des Orts zu mobilisieren und in vielen freiwilligen Arbeitsstunden das Dachgeschoss des Dorfgemeinschaftshauses schick auszubauen".
Dort gibt es nun also einen Trainings- und daneben einen Aufenthaltsraum: Decken und Wände wurden isoliert, alles verkleidet, Strom, Fliesen und Laminat verlegt. Die Materialkosten von fast 6000 Euro trägt die Ortsgemeinde. Die Helfer kamen natürlich vor allem aus Kerschenbach, allerdings waren auch einige Engagierte aus Orten wir Ormont und Stadtkyll dabei.
Dabei seien seit Baubeginn im November viele Hundert Stunden zusammengekommen, sagt Schneider. Die Firma Schmitz aus Jünkerath spendierte den Putz, Helmut Krämer aus Ormont übernahm die Sanitärmontage, Gerd Schneider, ebenfalls aus Ormont, setzte die Tür ein. Das Material wurde teilweise gespendet. Spendengeld gab es außerdem von Volksbank und Kreissparkasse, vom Kerschenbacher Jagdpächter und weiteren Privatleuten. Außerdem stiftete der Verein zur Förderung der Jugendarbeit im Kreis Vulkaneifel 1500 Euro.
Der Trainingsraum misst neun mal acht Meter, der Aufenthaltsraum fünf mal vier Meter. Außerdem erhielt das Geschoss eine Toilette. Eine Küche sei für später vorgesehen und dürfe, sagt Walter Schneider, "noch gespendet werden".
Schneider dankt allen Helfern, Spendern und dem Ortsgemeinderat "für die weitsichtige Zustimmung zum Ausbau". Gefeiert wurde die gemeinsame Aktion selbstverständlich auch: Am vergangenen Wochenende.
Jörg Manner freut sich nicht nur aus sportlichen Gründen über dieses Engagement von Gemeinde, Bürgern, Vereinen und Sponsoren: "Nachdem das Haus der Jugend in Jünkerath nicht wieder eröffnet wird", sagt er, sei das neue Angebot in Kerschenbach "für die Jugendarbeit ein kleines, positives Signal".
Damit habe der Verein nach Jünkerath, Schüller und Stadtkyll nun einen weiteren Spiel- und Trainingsort. "Durch solch großartiges Engagement wird vieles möglich", freut sich Jörg Manner und hofft, dass neben den Jugendlichen auch Ältere und Ehemalige (wieder) Lust auf Tischtennis bekommen.

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