Kerschenbach/Stadtkyll. "Nutzen Sie diese letzte Chance, die Kommunalreform zu beeinflussen!" - mit diesem Appell, am Wochenende in allen Haushalten des Dorfs verteilt, hatte der Ortsgemeinderat von Stadtkyll die Wahlberechtigten zum Bürgerentscheid gerufen.
Kommunal reform

In Stadtkyll dürfen 1038 von 1460 Bürgern wählen - hinzu kommen 110 im Ortsteil Schönfeld (145 Einwohner). Am Abend hatten im größeren Ort, für viele unerwartet, 547 Bürger ihre Stimme abgegeben - eine Beteiligung von 52,8 Prozent. 452 von ihnen (82,63 Prozent) stimmten für Prüm.
Im kleineren Ortsteil Schönfeld stimmten 72 Wahlberechtigte ab. Ergebnis dort: 47 für Prüm (65,3 Prozent), 25-mal gab es ein "Nein". Zusammengerechnet heißt das: In der gesamten Ortsgemeinde Stadtkyll sind 80,6 Prozent für den Wechsel.
In Kerschenbach (176 Einwohner, 133 Wahlberechtigte) gaben 82 Bürger ihre Stimme ab, zwei waren allerdings ungültig. Von den gültigen Stimmen fielen 55 auf das Ja zur VG Prüm (68,75 Prozent), 25 Bürger votierten dagegen.
Er habe auf jeden Fall "gut und richtig" entschieden, sagt Hans Dahm in Stadtkyll kurz nach seiner Stimmabgabe. Er lacht: "Ich wollte noch mein altes Nummernschild mitgebracht haben." Das stammt aus dem Jahr 1960 und trägt die Buchstaben "PRÜ".
"Mit einer solchen Wahlbeteiligung hätte ich nicht gerechnet", sagt am Abend der Stadtkyller Ortsbürgermeister Harald Schmitz. Das "eindeutige Ergebnis" sei ein Zeichen dafür, dass der Ratsbeschluss zum Bürgerentscheid richtig gewesen sei. "Jetzt hoffe ich, dass das Land auch die richtige Entscheidung trifft und unseren klaren Bürgerwillen berücksichtigt." fpl