Klassische Werke, neue Interpretationen

Daleiden · Der Robert-Schuman-Chor besteht aus jungen Sängern, die in Frankreich, Luxemburg, Belgien und Deutschland beheimatet sind. Am Wochenende unternahm der Chor eine Konzertreise in die Eifel.

 Der überregionale Robert-Schumann-Chor mit Sängern aus Frankreich, Belgien, Luxemburg und Deutschland ist für ungewöhnliche Interpretationen klassischer Werke bekannt. Tv-Foto: Vladimir Nowakowski

Der überregionale Robert-Schumann-Chor mit Sängern aus Frankreich, Belgien, Luxemburg und Deutschland ist für ungewöhnliche Interpretationen klassischer Werke bekannt. Tv-Foto: Vladimir Nowakowski

Daleiden. Zum allerersten Male in den 15 Jahren seines Bestehens hat der Robert-Schuman-Chor hoch im Norden der Eifel gastiert.
Die Konzerte im Saal der Kirchengemeinde St. Anna in Gerolstein und der Daleider St. Matthäus-Kirche waren zwar nur mäßig besucht - doch den guten Namen, den das Ensemble auf der deutschen Seite der Großregion, etwa im Trierer Raum, oder im Saarland bereits hat, muss er sich im Norden der Eifel erst noch machen.
Besuche in den Heimatländern


Der Chor, der erst seit Ende 2009 ein Verein mit Sitz in Luxemburg-Stadt ist, erarbeitet seine eigenwilligen und frischen Interpretationen klassischer Werke in zwei Arbeitsphasen im Sommer und im Winter - fünf bis sechs Wochenendseminare pro Jahr dienen der stimmlichen Weiterbildung der jungen Sänger.
"Ein sehr schöner Nebeneffekt ist der gegenseitige Besuch in den jeweiligen Heimatländern der Chormitglieder", sagt Carola Ehrt aus Konz, die seit 2012 das Management des Robert-Schuman-Chores übernahm.
Im kommenden Sommer treffen sich die Sänger zu einer Arbeitswoche im luxemburgerischen Vianden, die nächsten Auftritte finden in Völklingen, im belgischen Arlon und in Metz sowie im Nordosten Frankreichs statt. "So haben alle die Gelegenheit, die Heimat ihrer Mitmusiker kennen zu lernen - und sie freuen sich darauf."
Für Robin Schmidt aus Düppenweiler im Saarland, der seit drei Jahren im Chor Tenor singt, macht das musikalische und menschliche Miteinander über alle Grenzen hinweg die Faszination des Chors aus: "Es ist toll zu beobachten wie schnell alle Barrieren, auch sprachliche, fallen." Der Chor trage nicht zufällig den Namen des französischen Politikers Robert Schuman, eines der Gründerväter der Europäischen Union, fügt Schmidt hinzu.
Die Konzerte in Gerolstein und Daleiden, die eine Premiere des neuen Programms "Die Schöpfung - neu erdacht" waren, dienten vor allem dem Zweck, den Chor und die Idee, die hinter ihm steht, in der Region bekanntzumachen.
Seit 2012 ist das Ensemble auch Teil des Projektes "Islek ohne Grenzen" und wird in den kommenden fünf Jahren mehrmals im Norden der Eifel auftreten. "Wir würden uns über neue Chormitglieder auch aus dieser Region sehr freuen", sagt Managerin Carola Ehrt. Zurzeit besteht der Chor aus rund 30 Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 26 aus Lothringen, Luxemburg, dem Saarland, der Region Trier und der belgischen Wallonie - über Ländergrenzen hinweg sind in den 15 Jahren seines Bestehens etliche Freundschaften entstanden. Konzertreisen führten nach Estland, Quebec, Barcelona und Paris.
Kontakt in Deutschland:
Carola Ehrt, Telefon 06501-9209809
E-Mail: carolaehrt@eurochor.de

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