Leukämie Alle hoffen mit Maren: Eine Stammzellenspende für leukämiekranke Frau aus Pronsfeld

Pronsfeld/Mainz · Die junge, leukämiekranke Frau aus Pronsfeld hat am Dienstag eine Stammzellen-Spende erhalten – von ihrer Schwester. Ein weiterer Spender stand ebenfalls bereit.

 Bild von der Typisierungs-Aktion in Pronsfeld vor einigen Wochen.

Bild von der Typisierungs-Aktion in Pronsfeld vor einigen Wochen.

Foto: TV/Fritz-Peter Linden

Aufatmen – und vorsichtig hoffen: Die 24-jährige Maren Holper aus Pronsfeld (wir dürfen ihren Nachnamen nennen – „mittlerweile weiß es ja sowieso jeder“, sagt Mutter Waltraud) hat am Dienstag in der Universitätsklinik Mainz eine Stammzellen-Spende erhalten. Und zwar von ihrer Schwester Svenja.

Ende vorigen Jahres hatte Maren die beängstigende Diagnose erhalten: Leukämie – eine Krebsart, die zunächst das Knochenmark befällt. Dort werden daraufhin im Übermaß krankhafte weiße Blutkörperchen (Leukozyten) produziert.

 Maren Holper auf einem Selfie, das sie uns zur Verfügung stellte.

Maren Holper auf einem Selfie, das sie uns zur Verfügung stellte.

Foto: TV/Maren Holper

Nach einer erfolglosen Chemotherapie in Trier wurde die junge Frau anschließend in der Landeshauptstadt weiterbehandelt. Klar war allerdings: Nur die Stammzellen eines anderen Menschen würden ihr helfen können.

 Typisierungs-Aktion in Pronsfeld.

Typisierungs-Aktion in Pronsfeld.

Foto: TV/Fritz-Peter Linden

Daraufhin setzte in der Eifel eine Welle der Hilfsaktionen ein: Zahlreiche Freunde, Sportkolleginnen und Bekannte engagierten sich für Maren, indem sie etwa in ihrem Heimatort eine Typisierung organisierten, bei der geeignete Spender gefunden werden sollten. Oder sie nahmen, wie zuletzt mehrere Vereine in Prüm, Benefizaktionen vor, um Geld für die junge Frau und ihre Familie zu sammeln (der TV berichtete).

 Marens Team: die Fußballerinnen von der SG Winterspelt/Habscheid/Bleialf.

Marens Team: die Fußballerinnen von der SG Winterspelt/Habscheid/Bleialf.

Foto: TV/privat

Tatsächlich, sagt Marens Mutter Waltraud, sei in der Zwischenzeit noch ein weiterer möglicher Stammzellenspender gefunden worden. Die Ärzte in Mainz aber hätten dann doch Marens 28 Jahre alte Schwester vorgezogen – „nach Abwägung aller Risiken haben sie sich für die Familienspende entschieden“.

Gute Nachrichten also für Maren und für alle, die mit ihr gebangt haben. Allerdings ist sie noch lange nicht über den Berg: „Sie ist noch nicht geheilt“, sagt ihre Mutter. „Aber es ist schon mal ein erster Schritt getan.“ Dennoch stehe jetzt eine kritische Zeit an. Erst in einigen Wochen werde feststehen, ob Marens Körper mit den neuen Stammzellen zurechtkommt. Und vermutlich erst in einem Jahr werde man wissen, ob Maren alles überstanden hat.

„Geschwächt, aber positiv gestimmt“, äußert sich Maren Holper am Mittwoch gegenüber dem TV. „Gestern war mein zweiter Geburtstag.“ Sie sei froh über die Chance, die ihr nun gegeben worden sei. Und dankbar für alles, was ihre Freunde und die vielen weiteren Helfer für sie unternommen hätten: Das alles gebe ihr Kraft, sagt Maren, „und zeigt, dass es in Krisensituationen doch Zusammenhalt gibt.“

„Es ist wirklich toll, dass so viele sich für Maren eingesetzt haben“, sagt ihre Mutter. „Das war wirklich weltbewegend für uns.“ Das gilt auch für die Aktion, die in der kommenden Woche in der Fair-Play-Arena von Jünkerath geplant ist: Die Fußballerinnen der Frauenspielgemeinschaft Stadtkyll aus der Bezirksliga werden dort am Sonntag, 8. April, 14 Uhr, gegen die Zweitligistinnen von Borussia Mönchengladbach antreten – mit großem Rahmenprogramm und einer weiteren Typisierungsaktion. Die Einnahmen des Spiels werden ebenfalls Maren und ihrer Familie zur Verfügung gestellt, um die Betreuung und Nachsorge der Patientin gewährleisten zu können. Auch diese Aktion sei „wirklich bemerkenswert“, sagt Waltraud Holper. „Da fehlen einem die Worte.“

„Und was wir nicht brauchen“, ergänzt sie dann aber doch noch, „das spenden wir weiter. Das ist für uns selbstverständlich.“ Spricht’s – und wünscht frohe Ostern. Das wünscht man den Holpers auch. Wie vermutlich viele Menschen in der Eifel, die Maren weiter die Daumen drücken.

Die Eintrittskarten für das Benefizspiel in Jünkerath kosten fünf Euro, man erhält sie bei Sport-Brang in Jünkerath und Kall, in den Filialen der Kreissparkasse Bitburg-Prüm und der Volksbank-Filiale in Stadtkyll.

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