Lissendorfer Bahngeschichte: Förderverein öffnet Stellwerk

Lissendorf · Das alte Stellwerk am Lissendorfer Bahnhof soll erhalten bleiben. Was der Förderverein bisher dafür getan hat, stellen die Mitglieder am Sonntag, 11. September, den Bürgern vor.

Lissendorf. Das Stellwerk in Lissendorf ist das älteste mit Seilzugtechnik auf der Bahnstrecke zwischen Köln und Trier - und denkmalgeschützt. Gemeinde und Förderverein wollen es wieder in Schuss bringen. Was man bisher dafür getan hat und noch plant, stellen die Initiatoren am Sonntag, 11. September (zugleich Denkmaltag), den Bürgern vor.
Außerdem soll die Geschichte der Bahn am Treffpunkt zweier Strecken dargestellt werden. An diesem Tag ist das Stellwerk von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
Als der Verein es übernahm, sagt der Vorsitzende - und Ortsbürgermeister - Lothar Schun, "waren Teile des Gebäudes in einem sehr schlechten Zustand", die weitgehend aus Holz gebaute Aussichtskanzel drohte abzustürzen. Das aber konnte mitterweile verhindert werden - durch die Arbeiten der Zimmerei Floss aus Schönecken und des Dachdeckerbetriebs Handwerk aus Hillesheim. Deshalb kann man nun auch wieder Besucher ins Stellwerk lassen, was davor zu gefährlich war.
Der Besucher werde am Denkmaltag aber kein fertiges Museum zu sehen bekommen, sagt Schun, "dazu sind noch zu viele Arbeiten notwendig. Der Förderverein möchte deshalb mit dieser Aktion auch Menschen für eine Mitarbeit motivieren."
Das Stellwerk entstand bei den Arbeiten an der Bahnstrecke Jünkerath-Dümpelfeld, die in Lissendorf auf die Hauptstrecke Köln-Trier trifft.
Von 1909 an verwandelte sich der Bahnhof Lissendorf deshalb in eine Großbaustelle, der alte Bahnhof und zwei Wohnhäuser wurden damals abgerissen. Es entstand ein neues Gebäude mit Schalter für Fahrkarten, Expressgut und Gepäck, mit Wohn- und Büroräumen. Zwei Stellwerke wurden errichtet: Lissendorf Lf (das "f" steht für Fahrdienstleitung) und Lissendorf Ln ("n" für "Nord").
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann dann - nicht nur für den Bahnhof Lissendorf - eine stetige Rückentwicklung. Das zweite Gleis auf der Strecke nach Hillesheim und dem Abschnitt Oberbettingen-Lissendorf entfiel, dann wurde nach und nach die Strecke Jünkerath-Dümpelfeld stillgelegt, zuletzt der Abschnitt Hillesheim-Lissendorf. Auch das Stellwerk "Ln" wurde abgerissen. Das zweite blieb, weil es unter Schutz gestellt wurde.
Nach Ablösung durch ein elektronisches Stellwerk war das Gebäude jedoch für die Bahn uninteressant geworden, es erfolgten keine Instandhaltungen mehr.
Jetzt aber hat es dank der rund 50 engagierten Bürger im Förderverein wieder eine Zukunft. Dazu aber bedarf es der Mithilfe vieler Menschen: Lothar Schun hofft zusammen mit seinen Vorstandskollegen Manfred Meyer und Paul Malburg auf weitere Unterstützung. red/fpl
Mehr dazu erfährt man bei Lothar Schun unter Telefon 06597/961056.

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