Habscheid/Prüm. Er hat über die Vergangenheit seiner Heimat geforscht und geschrieben - und er hat selbst ein wenig Geschichte gemacht: Kaspar Thürwächter, Maurer- und Straßenbaumeister, half nach dem Zweiten Weltkrieg nicht nur beim Wiederaufbau der Abteistadt. Für eine große Kölner Straßenbaufirma baute er federführend an nahezu allen Autobahnen in der jungen Bundesrepublik mit.
Bekannt und geschätzt im Prümer Land war er aber vor allem für sein außerberufliches Engagement: Im Jahr 1946 war er einer der Mitbegründer des SPD-Ortsvereins und gehörte viele Jahre lang dem Stadtrat an. Bis zum Jahr 2006 war er stellvertretender Vorsitzender des Geschichtsvereins Prümer Land und arbeitete an zahlreichen Publikationen mit. Und er war von Anfang an beim Förderverein der Basilikafreunde dabei. Deren Vorsitzende Monika Rolef nannte ihn anlässlich seines 80. Geburtstags vor vier Jahren einen großartigen Weggefährten und "richtig guten, ehrlichen Menschen". Dem dürfte niemand widersprechen: Wer ihn kannte, erlebte Thürwächter als stets freundlichen, fairen, zuverlässigen und äußerst sympathischen Menschen. Und er blieb bis ins hohe Alter ein aktiver, wissbegieriger Mann: Noch als Rentner lernte er die russische Sprache, schaffte sich einen Computer an und schrieb 15 Jahre lang als freier Mitarbeiter für die Prümer Lokalredaktion des Trierischen Volksfreunds.
Er starb am Freitag, nach langer und schwerer Krankheit, gegen 17.30 Uhr im Pflegeheim in Habscheid - im Kreis seiner gesamten Familie. Kaspar Thürwächter hinterlässt zwei Kinder, fünf Enkel und einen Urenkel. Das Sterbeamt ist am Mittwoch, 14 Uhr, in Prüm. fpl