Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy tritt wieder an Sie hat noch was vor in Prüm

Prüm · Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy will im Mai wieder zur Wahl antreten. Mit dem TV hat sie über ihre Motivation für eine vierte Amtszeit in Prüm gesprochen.

 Ihre größte Baustelle: Mathilde Weinandy am Hahnplatz.

Ihre größte Baustelle: Mathilde Weinandy am Hahnplatz.

Foto: Fritz-Peter Linden

„Weil – es – mir – Freude – macht!“ Die Antwort auf die Frage, warum Mathilde Weinandy für eine vierte Amtszeit als Stadtbürgermeisterin von Prüm antritt, kommt klar und kräftig. Zaudern? Nein. Es wirkt, als nehme sie gerade erst Anlauf.

Vor kurzem hat sie ihren 68. Geburtstag gefeiert. „Ich bin jünger als der Schäuble!“, ruft sie und lacht. Nein, mit dem CDU-Kollegen und Bundestagspräsidenten wolle sie sich natürlich nicht auf eine Stufe stellen. Aber der Elan sei ungebrochen. Auch wenn sie im Mai gegen einen kaum halb so alten Konkurrenten antritt: Johannes Reuschen, Stadtratsmitglied von der Prümer Bürgerbewegung, der seine Kandidatur bereits vor Wochen bekanntgab. Ein Problem? Sie winkt ab: „Demokratie“, kommt da nur zur Antwort. Und „über Johannes sag ich nichts Schlechtes. Ich bin entspannt. Weil ich Erfahrung habe, was die Arbeit erleichtert. Und weil ich Zeit habe.“

Entspannt sein, kann sie ja auch: In der Abteistadt hat sich sichtbar viel getan in den vergangenen Jahren, auch wenn manches lange dauerte: „Ich hab 15 Jahre gebraucht dafür, dass sich auf dem Parkdeck etwas tut“, sagt Mathilde Weinandy. Stimmt: Auf das Gebäude in der Teichstraße soll ein Seniorenheim obendrauf gesetzt werden, die Pläne sind inzwischen weit vorangeschritten, man wartet auf die Baugenehmigung. Noch in diesen Tagen gehe es zum Notar, um den Verkauf der Fläche zu besiegeln.

Und nach satten 45 Jahren, in denen viele mit der bisherigen Gestaltung des Hahnplatzes haderten, hat sich ja auch dort etwas getan, und zwar richtig viel: Der Umbau des Platzes ist, man will es kaum glauben, fast fertig.

Das Vier-Millionen-Ding, das alle in den vergangenen drei Umbau-Jahren so beschäftigte, es ist nun doch so gut wie geschafft. Man sieht immer deutlicher, wie es wird, die Prümer erhalten dafür sehr viel Zuspruch vor allem von Nichtprümern. Und die Feier zum offiziellen Abschluss der Arbeiten – vielleicht erst nach dem Wahltag am Sonntag, 26. Mai – die würde sie dann schon gern noch als Stadtbürgermeisterin mitmachen.

Aber da sei ja noch so viel mehr: „Die Straßenbauprojekte“, sagt sie. Oder die Baugebiete, zugleich Zeugnisse dafür, wie beliebt Prüm inzwischen ist: In der „Steinertsbach“ habe sie die Stadtgrundstücke in kurzer Zeit verkaufen können. Und wo früher Wiese war, „da wohnen jetzt zehn junge Familien“. Kein Wunder, dass sie sich darüber freut. Und weiter geht’s nebenan, mit „Steinertsbach II“, die Planungen haben gerade begonnen. Vor ein paar Tagen erst habe sich ein Ehepaar aus dem Ruhrgebiet bei ihr gemeldet: „Die wollen in die Eifel ziehen. Und Prüm fanden sie am schönsten.“

Sie lobt sich gar nicht einmal so sehr für all diese Dinge, zumal nahezu alles im Stadtrat gemeinsam beschlossen und vorangebracht wurde. Vor allem die Einigkeit, die die Fraktionen beim Hahnplatz zeigten, hat ihr durch die Bauphase geholfen. Denn es knirschte doch immer wieder einmal. Ob es um die lange Sperrung der Stadtmitte ging, um Zufahrten für Müllabfuhr und Rettungsdienste oder, das leidige Thema: Parkplätze. „Ich in dem Stadtrat unendlich dankbar, dass wir da zusammengehalten haben“, sagt sie. Und das gelte auch für die Mitarbeiter der Verbandsgemeinde: „Das gibt es ja oft, dass die Bürgermeister nicht mit der Verwaltung klarkommen.“ In Prüm sei das anders.

Den Kopf schütteln könnte sie immer noch über die Sache mit dem Bestattungswald am Kalvarienberg – aber vor Freude: Es sei schlicht unglaublich, wie viele Anfragen sie dafür bekomme. „Und von wo – das sind längst nicht alles Prümer“.

Nein, ihr sei nicht alles gelungen, sagt Mathilde Weinandy, und es sei nicht alles perfekt gelaufen. „Diese drei Jahre Bauzeit, die machen mir keine Freude“, sagt sie noch einmal mit Blick auf den Hahnplatz. Dass manche Straßen noch immer in schlechtem Zustand seien, dass sich „viele Dinge so verschleppen, das macht mich ungeduldig. Das kann ich nicht ändern, aber das bedaure ich.“

Aber wenn sie sich etwas auf ihre Fahnen schreiben würde, dann dies: „Ich habe einen Auftrag. Ich habe ein Amt angenommen. Und mein Ziel ist, das wirklich für die Stadt zu tun.“ Und zwar mit dem Herzen. Denn Prüm sei eine tolle Stadt. Und für diese Stadt, sagt Mathilde Weinandy, „arbeite ich gerne“.

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