Konzert Glanz und Elend des Wiener Jugendstils

Von Frank Auffenberg · Die Musikschule Kalimba führt erneut ein Musical auf. Die neue Produktion befasst sich mit dem Leben des österreichischen Malers Gustav Klimt und mit seinem wohl bekanntesten Werk: „Der Kuss“.

 Während der Proben der Schlussszene des Gustav-Klimt-Musicals geht es in der Musikschule Kalimba hoch her. Foto: Frank Auffenberg

Während der Proben der Schlussszene des Gustav-Klimt-Musicals geht es in der Musikschule Kalimba hoch her. Foto: Frank Auffenberg

Foto: Frank Auffenberg

Bitterste Armut und prachtvollster Reichtum, tiefste Verzweiflung und überbordender Erfolg: Das Leben des österreichischen Malers Gustav Klimt ist in seinen Kontrasten wie geschaffen fürs Musiktheater (siehe Info). Rund um sein wohl bekanntestes Gemälde „Der Kuss“ – oder „Die Liebenden“, wie es ursprünglich hieß – dreht sich Gerald Gratzers Musical, dass vor knapp zehn Jahren im niederösterreichischen Gutenstein uraufgeführt wurde. Nun wird das Stück, das sich mit den so gegensätzlichen Facetten im Leben Klimts auseinandersetzt, im Konvikt aufgeführt. Nicht als Gastspiel einer reisenden Bühnentruppe, sondern als neueste Produktion der Prümer Musikschule Kalimba.

„Seit 2008 studieren wir regelmäßig mit unserer Gesangsklasse, mit den Kalimba Singers und einer Band, Musicals ein. Alles fing mit einem Stück über die Kaiserin Sissi an“, sagt Petra Theis, die gemeinsam mit Reiner Klein 1995 die Musikschule gründete. Der Zufall habe das Team zum Klimt-Musical gebracht, sagt sie. „Wir bevorzugen schon ein bisschen Stücke mit einem historischen Hintergrund. Ich kannte eine Aufnahme des Klimt-Musicals, schaute es mir dann etwas näher an und war gleich angetan. Für uns ist es musikalisch sehr interessant und von der Besetzung her optimal geeignet“, sagt die Musiklehrerin. Die Solorollen seien sehr ausgeglichen verteilt und auch in den Nebenrollen habe das Stück einiges zu bieten.

Das findet auch Nadja Lux-Kohnen, sie spielt und singt den Part des „kreativen Geistes“, der Klimt zu seiner Arbeit inspiriert: „Im Grunde ist für jede Ausbildungsstufe etwas dabei. Dass ich den Geist spiele, liegt daran, dass es in großen Teilen eine Tanzrolle ist. Zufällig habe ich eine Ausbildung zur Tanzpädagogin, da lag es nahe, dass ich diesen Part übernehme.“ Vor knapp 20 Jahren habe sie die Musikschule kennengelernt. „Dann blieb ich dabei und stieg wenige Jahre später in den Unterricht als Kraft für die musikalische Früherziehung mit ein.“

Ebenfalls seit Gründungstagen mit dabei ist Ralf Palms, der in der neuen Produktion die Hauptrolle übernimmt: „Meine erste übrigens – ich spielte zwar in ‚Elisabeth’ bereits den Tod, verglichen mit Klimt, ist das aber eine kleine Rolle.“ Petra Theis habe ihn davon überzeugt, dass er genau der Richtige für die Darstellung des Klimt sei. „Für mich ist da schon deutlich mehr zu lernen, nicht nur die Gesangspartien, sondern eben auch eine Menge Text. Je näher die Aufführung rückt, desto aufgeregter bin ich.“

Und das sei auch genau richtig, ohne Lampenfieber und ein bisschen Nervenkitzel sei so eine Rolle kaum zu übernehmen, sagt Petra Theis. „Zumal Ralf wirklich sehr viel zu lernen hat. Toll ist aber, dass man im Verlauf der Probenarbeit immer deutlicher merkt, wie es besser und besser wird. So steigt dann auch die Sicherheit und das Gefühl für die Rolle“, sagt sie.

Die Arbeit an dem Stück sei gut vorangekommen, sagt Petra Theis. Rechne man alle Planungen mit ein, arbeite sie schon seit knapp einem Jahr an der Produktion. „Ich nahm Kontakt mit den Komponisten auf, um die Rechte zu sichern und bekam sogar angeboten, die Musik aus der Konserve übernehmen zu dürfen. Das machen wir natürlich nicht – schließlich sind wir eine Musikschule.“ Knapp 24 Darsteller stünden insgesamt auf der Bühne.

„Hinzu kommen noch die sechsköpfige Band und unser Team für Licht und Elektrik“, sagt sie. Leicht sei es nicht, diese große Gruppe zu koordinieren, aber letztlich füge sich doch alles immer wieder zum Guten. Kommende Woche werde übrigens das einzige Mal vor der Generalprobe mit allen Musikern gemeinsam geprobt. „Das muss einfach reichen und wird es sicher auch“, sagt Petra Theis.

Drei Aufführungstermine hat das Musicalteam zunächst angesetzt. Gespielt wird „Gustav Klimt – Das Musical“ am Freitag, 8. Juni und Samstag, 9. Juni, um jeweils 19 Uhr in der Kapelle des Prümer Konvikts. Eine weitere Aufführung beginnt am Sonntag, 10. Juni, bereits um 18 Uhr.

Es muss ja vielleicht nicht die Letzte sein: „Je nachdem, wie groß die Nachfrage ist, werden wir weitere Aufführungen ansetzen“, sagt Petra Theis.

 Bei der Probe der Schlussszene des neuen Stückes geht es in der Musikschule Kalimba hoch her.

Bei der Probe der Schlussszene des neuen Stückes geht es in der Musikschule Kalimba hoch her.

Foto: Frank Auffenberg

Eintrittskarten für die Vorstellungen sind für 20 Euro (ermäßigt 16 Euro) im Vorverkauf in der Prümer Buchhandlung Hildesheim sowie in der Musikschule Kalimba erhältlich. An der Abendkasse kosten die Karten 22 Euro (ermäßigt 17 Euro). Weitere Informationen  im Internet unter  www.musikschule-Kalimba.de

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