Nach Feuer in Hallschlager Brikettfabrik: Produktion steht still

Hallschlag · Nach dem Feuer in der Hallschlager Brikettfabrik sind dort alle Maschinen abgeschaltet. Die beschädigte Halle ist gesperrt. Die Kriminalpolizei Wittlich will die Anlage heute mit einem Gutachter unter die Lupe nehmen.

 Die Ersten am Einsatzort: Feuerwehrleute von der Oberen Kyll vor der betroffenen Lagerhalle in Hallschlag. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Die Ersten am Einsatzort: Feuerwehrleute von der Oberen Kyll vor der betroffenen Lagerhalle in Hallschlag. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Hallschlag. Feuer gelöscht, Brandursache weiter unbekannt: "Nach jetzigem Erkenntnisstand", sagt Ferdinand Schwind, Pressesprecher der Kriminalpolizei Wittlich, "gehen wir davon aus, dass nur ein Gutachter das herausfinden kann."
Der aber wird erst am heutigen Dienstag nach Hallschlag kommen - eine für Montag vorgesehene Ortsbesichtigung musste aus Termingründen verschoben werden. So kann auch erst frühestens in einigen Tagen gesagt werden, wie das Feuer in der Brikettfabrik Gefa (der TV berichtete) am Samstagabend entstand.
Die Auswirkungen für das Unternehmen sind allerdings beträchtlich: Alle Maschinen stehen still. An Produktion sei nicht zu denken, sagt Gefa-Mitarbeiter Hans-Peter Heiders: "Wir haben null Strom, wir können im Moment gar nichts machen."
Zudem dürfe niemand die Halle betreten, um sich die Schäden anzuschauen: Sie sei bis zur Klärung der Brandursache beschlagnahmt, sagt Richard Schleder, stellvertretender Inspektionsleiter bei der Polizei in Prüm.
Was alles zerstört wurde, wie hoch am Ende der Sachschaden sein wird und wann die Arbeit in der Fabrik wieder aufgenommen werden kann - auch Heiders kann das noch nicht sagen. Genauso wenig, wie er Angaben zu einer möglichen Brandursache machen kann: "Da wollen wir auch keine Spekulation." Immerhin seien zum Zeitpunkt des Feuers keine Grillbriketts - das Hauptprodukt der Hallschlager - in der Halle gelagert gewesen. Stattdessen befand sich dort hauptsächlich Eisen-Silizium aus internationalem Abbau. Es wird in Hallschlag ebenfalls in Brikettform gepresst, an die Stahlindustrie geliefert und dort in den Schmelzöfen weiterverarbeitet. Das Feuer war am Samstag gegen 18.30 Uhr bemerkt worden, weil starker Rauch aus der Halle aufstieg. Fast 200 Einsatzkräfte von den Feuerwehren aus dem Oberen Kylltal und den Gemeinden im angrenzenden Nordrhein-Westfalen waren bis in den frühen Morgen mit den Löscharbeiten beschäftigt. Auch das Rote Kreuz war mit 20 Helfern in Hallschlag, sie versorgten die Wehrleute in einem beheizten Zelt mit Essen und warmen Getränken. Die Schadenshöhe ist noch nicht bekannt, nach vorläufigen Schätzungen rechnet man jedoch mit mehreren Hunderttausend Euro.
Die Gefa GmbH produziert in einem ehemaligen Sägewerk mit mehr als 20 Mitarbeitern Grillbriketts aus Braunkohlenkoks. Die Jahreskapazität liegt nach Firmenangaben bei 50 000 Tonnen. Die Briketts werden von der Rheinbraun Brennstoff GmbH (RBB), einer RWE-Tochter, vermarktet. RBB liefert der Gefa auch den Rohstoff aus dem rheinischen Braunkohlerevier. fpl

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