Nicht mehr alleine "wurschteln"

NETTERSHEIM. Bereits vor drei Jahren sah Jan Lembach, Geschäftsführer des Vereins Naturpark Nordeifel-Hohes Venn, die Notwendigkeit einer Vernetzung und Zusammenarbeit der vielen bis dato allein agierenden Naturzentren in der NRW-Eifel. Dies steht nun bevor.

 Der alles beherrschende Wasserturm auf dem Gelände der einstigen NS-Ordensburg Vogelsang ist eines der Wahrzeichen des Nationalparks Eifel. Foto: Archiv/privat

Der alles beherrschende Wasserturm auf dem Gelände der einstigen NS-Ordensburg Vogelsang ist eines der Wahrzeichen des Nationalparks Eifel. Foto: Archiv/privat

Lembach skizzierte die bisherige Situation: "Ideen, Konzeptionen, Inhalte, Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit blieben jeder einzelnen Einrichtung vorenthalten. Ein aufeinander abgestimmtes Konzept gab es nicht. Gäste wussten nicht, dass sich in der Nähe des Naturzentrums Nettersheim etwa das Eifelmuseum in Blankenheim und das Besucherbergwerk Rescheid befinden."Potenziale noch nicht genügend genutzt

Ein Nachteil, der sich auch wirtschaftlich bemerkbar machte. "Gäste fuhren nach dem Besuch in Nettersheim meist wieder nach Hause, obwohl unsere vielen Erlebniseinrichtungen zur Natur und Landschaft, nämlich die Naturzentren, ein zentraler Bestandteil des touristischen Angebots der Region sind. Bestehende gemeinsame Nachfragepotenziale wurden bislang nicht oder nicht genügend genutzt." Zudem: "Trotz großer touristischer Nachfrage existieren daneben teilweise erhebliche Defizite bei der so genannten Barrierefreiheit, also der Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderung." Das alles soll nun anders werden. Das Projekt "Netzwerk Naturzentren" wurde vom "Touristischen Masterplan für die Erlebnisregion Nationalpark Eifel" empfohlen und von den wichtigsten touristischen Planungs- und Kompetenzgremien unterstützt. Bislang sagten 17 Naturzentren aus der NRW-Eifel ihre Beteiligung am Projekt zu. Das vorgelegte Konzept, von der "EuRegionale 2008" befürwortet und im Rahmen der UN-Weltdekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet, wird im Rahmen des NRW / EU Ziel 2-Programms mit einer Förderung von insgesamt 152 000 Euro bedacht. "Diese erfreuliche Nachricht traf Ende Dezember bei uns ein. Bei einem Gesamtvolumen des Projektes von 190 000 Euro müssen die einzelnen Zentren allerdings jeweils rund 2500 Euro beisteuern. Das sollte möglich sein", erklärte Lembach. Nun gilt es, möglichst bald eine Erhebung und Abstimmung des bestehenden Bedarfs der einzelnen Zentren und auch des Gesamtnetzwerkes vorzunehmen. Darüber hinaus soll ein detailliertes Profil (Thema, Angebote, Zielgruppe) für die künftige Darstellung des Gesamtnetzwerkes, aber auch zur individuellen Profilabgrenzung einzelner Einrichtungen gegenüber regionalen Mitbewerbern erstellt werden.Viele Projekte sind geplant

Hinzu kommt hinsichtlich der Barrierefreiheit ein Maßnahmenplan für jedes Zentrum. Diesen Arbeiten der Bedarfserhebung werden Schritte zur gemeinsamen Vermarktung und touristischen Qualitätsentwicklung folgen. Vorgesehen sind auch eine Internetpräsenz, abgestimmt auf die Zielgruppen und die Inhalte einzelner Zentren, ein Lehrerhandbuch "Naturzentren in der Eifel", ein gleichnamiges Faltblatt, eine Präsentationseinheit zur gemeinsamen Darstellung in jedem Zentrum sowie Medien für gemeinsame Messeauftritte. "Bei der Gestaltung der Räume werden wir insbesondere die behinderten Menschen und deren Bedürfnisse im Auge behalten", so Lembach. "Daneben werden wir Vermarktungspartnerschaften zum Beispiel in der Gastronomie anstreben, aber auch eine Qualitätssicherung für das Gesamtnetz einführen." Vorgesehen ist, weitere 15 Zentren aus Rheinland-Pfalz und Belgien sowie das Thermenmuseum in Zülpich und die Info-Stelle auf Vogelsang in das Konzept einzubinden.

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