Poller bewegen die Bürger

Prüm · Ortsbürgermeister Hubert Tautges aus Winterspelt und Winfried Richards, ehemaliger Ortsbürgermeister von Pronsfeld, verweisen auf die Notwendigkeit der Poller auf den Radwegen. Nur so ließe sich verhindern, dass Autos sie als Schleichweg oder Abkürzung missbrauchen.

 Umstritten: Hindernisse auf Radwegen sollen Autofahrer abhalten. Manchmal werden sie aber auch zur Gefahr für Radfahrer. TV-Foto: Christian Brunker

Umstritten: Hindernisse auf Radwegen sollen Autofahrer abhalten. Manchmal werden sie aber auch zur Gefahr für Radfahrer. TV-Foto: Christian Brunker

Prüm. "Der Radweg war zweite Schnellstraße", schreibt Hubert Tautges, Ortsbürgermeister aus Winterspelt, an den TV. Wenige Tage nach Fertigstellung des Radweges von der belgischen Grenze nach Pronsfeld habe man neben der A 60 die zweite Schnellstraße gehabt. "Der Asphalt war noch warm." Schnell hätten Paketdienste, Tanktouristen und auch Einheimische den Radweg zur Schnellstraße umfunktioniert. "Täglich kam es zu haarsträubenden, ja lebensgefährlichen Situationen auf der eigentlich für Radfahrer und Fußgänger vorgesehenen ehemaligen Bahntrasse", schreibt Tautges. Verbots- und Hinweisschilder, die auf die eigentliche Nutzung des Radweges hinweisen, seien missachtet worden. Deshalb habe man die Durchfahrtssperren aufstellen müssen, um Fußgänger und Radfahrer vor den Rasern auf dem Eifel-Ardennen-Radweg zu schützen. "Radfahrer sollten mit offenen Augen auf Radwegen unterwegs sein, mit Hindernissen rechnen, aber auch Rücksicht auf Wanderer und hier besonders auf Kinder nehmen", sagt Tautges.
Mehrere Pfosten umgefahren



Auch Winfried Richards, ehemaliger Ortsbürgermeister von Pronsfeld, kann von diesem Radweg-Missbrauch berichten. Immer wieder ließen Spuren geländegängiger und schwerer Fahrzeuge auf unberechtigtes Fahren auf den Radwegen schließen. "Erst vor kurzem wurde so im Alfbachtal bei Pronsfeld ein Schilderpfosten mehr oder weniger umgefahren", schreibt Richards. Er betont aber auch, dass Poller nicht gleich Poller sei. Man habe in den vergangenen Jahren viel ausprobiert.
"Als sehr gefährlich und daher abzulehnen sind alle Poller-Lösungen mit niedrigen, etwa einem Meter hohen Pfosten mitten in der Fahrbahn", schreibt Richards. Diese vor allem in Belgien - auch auf dem Teilstück von Steinebrück nach St. Vith - anzutreffenden Anlagen hätten tatsächlich bereits zu schweren Unfällen geführt, da sie vor allem beim Fahren in Gruppen leicht übersehen werden.
Eine akzeptable Lösung sind für Richards die in der Eifel installierten drei Meter hohen Pfostensperren mit runden Warnbaken. "Die Schilder sind so hoch angeordnet, dass sie schon von weitem erkannt werden können", schreibt Richards. Im Gegensatz zu den sogenannten Drängelgittern ermöglichten die hohen Pfostensperren auch ein problemloses Vorbeifahren von Rädern mit Anhänger oder schwerem Gepäck oder auch von Rollis. "Sinnvoll und richtig eingesetzt erfüllen die auf unseren Radwegen verwendeten hohen Pfostensperren ihre Aufgabe, nämlich zu sichern und zu sperren", schreibt Richards. "Im Übrigen sollte Aufmerksamkeit eine Grundtugend beim Radfahren wie auch bei anderen sportlichen Aktivitäten sein, um das Unfallrisiko möglichst gering zu halten."

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