Brauchtum Auf dem Hahnplatz bleibt es besinnlich

Prüm · Auch nach dem Tod der Hansen-Schwestern hält die Stadt Prüm an der Tradition des Adventsblasens fest und folgt weiter den Regeln der Gründerinnen: Kein Weihnachtsmarkt soll das Platzkonzert stören.

Kein Glühweinspektakel, keine Lebkuchenbuden und schon recht kein Würstchenstand – als vor 43 Jahren die Schwestern Berta und Marlies Hansen zum ersten Mal das Prümer Turmblasen organisierten, setzten sie sich vehement dafür ein, das kleine Konzert mit adventlichen Weisen aus dem Tiroler Raum nicht zu einer musikalischen Weihnachtsmarktbegleitung zu degradieren. Vierzig Jahre war dies quasi Dogma, doch 2015 und 2016 starben die Gründerinnen – ohne, wie angekündigt, das Turmblasen in ihren Testamenten zu berücksichtigen (der TV berichtete).

Bleibt es beim Remmidemmi-Verzicht oder wird alles nun ganz anders? „Wir werden das Andenken an die Hansen-Schwestern weiter in Ehren halten und verzichten auf viel Rummel“, sagt Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy. Wenn am Vorabend des ersten Advents am Samstag, 1. Dezember, in Anlehnung an das traditionelle Salzburger Turmblasen um 20 Uhr die Blechbläser des Musikvereins Prüm wieder auf die Balkone und auf einen der Basilikatürme steigen, dann werden die Besucher wie gewohnt durch keinen Weihnachtsrummel abgelenkt.

„Es soll der ruhige und besinnliche Auftakt in die Adventszeit bleiben, so ruhig, wie wir es gewöhnt sind“, sagt Mathilde Weinandy. Der Hahnplatz sei ja im oberen Bereich fertig, es gebe also ausreichend Platz für die Besucher, und auch für die Musiker werde weiter gesorgt: „Die Wirtin Julia Peter wird sie diesmal zum Essen nach dem Konzert einladen“, sagt die Prümer Stadtbürgermeisterin.

Zwar gebe es für die spätere Vorweihnachtszeit spannende Pläne für weitere weihnachtliche Aktionen auf dem  Hahnplatz, das sei aber eine ganz andere Geschichte (TV-Bericht folgt). „Der Start in die Adventszeit bleibt in Prüm besinnlich.“

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