Rektor nimmt Abschied von der Wohlfühl-Schule

Schulleiter wechselt, Wohlfühlschule bleibt: Klaus Hack leitete 25 Jahre die Geschicke der Bertrada-Grundschule in Prüm. In einer Feierstunde nahm er Abschied. Neuer Schulleiter wird der bisherige Konrektor Arnold Gierten.

 Klaus Hack. TV-Foto: Stefanie Glandien

Klaus Hack. TV-Foto: Stefanie Glandien

Prüm. (sn) "Seit etwa vier Wochen habe ich ein mulmiges Gefühl", verrät Klaus Hack, Schulleiter der Bertrada-Grundschule in Prüm. Schließlich verlasse er nicht nur eine Schule, sondern auch eine Gemeinschaft. Mehr als 25 Jahre lang war er dort Rektor. Nun verabschiedet er sich in die Freistellungsphase der Altersteilzeit.

Der gebürtige Greimelscheider (heutiger Ortsteil von Lambertsberg) war mit Leib und Seele Schulleiter. Sein Ziel sei gewesen, den Kindern, Lehrern und Eltern eine "Schule zum Wohlfühlen" zu bieten. "Wo ein Kind sich wohlfühlt, da ist es auch zu Hause", sagt er. Selbst ist er jeden Morgen gerne zur Arbeit gegangen. "Ich würde immer wieder Lehrer und auch Schulleiter werden", sagt der 60-Jährige.

In seiner Amtszeit hat sich an der Schule viel getan. 1986 haben Kollegium und 35 Eltern vor der Turnhalle einen Spielplatz eingerichtet. Seit 1988 gibt es das Grundschulforum, bei der Referenten von außerhalb zu verschiedenen Themen sprechen. So war unter anderem auch Reinhard Marx da, ehemaliger Bischof von Trier. "Wer kann schon sagen, dass er einen Kardinal als Referenten hatte", sagt Hack verschmitzt. Auch wenn das Grundschulforum sein "Kind" war, will Hack den Erfolg nicht für sich allein verbuchen: "Wenn ich nicht so eine tolle Truppe gehabt hätte, hätten wir die Dinge nicht so durchziehen können."

Grundschulforum wird es weiter geben



Ein Schulleiter könne nur so viel, wie die Mannschaft zulasse, und dazu zählt er auch die Eltern. Fünf Jahre später wurde die betreuende Grundschule eingerichtet und der Förderverein gegründet. Das Grundschulforum soll es weiter geben. Aus der Planung hat sich Hack aber ausgeklinkt. Als Zuhörer wird er es aber auf jeden Fall weiter begleiten.

Aufs reine Zuhören hat sich Hack während der 25 Jahre nicht beschränkt, vor allem, wenn es um die Zukunft seiner Schule ging. So äußerte er sich jüngst kritisch über die angedachten Umzugspläne der Grundschule in das Gebäude der ehemaligen Hauptschule. "Als Schulleiter muss man Anwalt der Kinder, des Kollegiums und der Eltern sein. Und als Anwalt muss man seine Meinung ganz deutlich zum Ausdruck bringen."

Zu seinen Stärken zählt er, dass er vorhandene Kräfte zugunsten der Schule mobilisieren könne, und über gute Menschenkenntnis verfüge. Seine Schwäche sei, dass er manchmal ungeduldig war, wenn es ihm nicht schnell genug gelungen ist, ein Ziel umzusetzen. "Ich habe nicht immer gesehen, wie schwierig für die Kollegen die Arbeit in den Klassen geworden ist", sagt er. Denn der gesellschaftliche Wandel bringe es mit sich, dass immer mehr Defizite, die es in Familien gebe, auf die Schule übertragen werden.

Der Schule wünsche er, dass sie im guten Fahrwasser bleibt, "mit Gottes Hilfe und einer guten Mannschaft". Den guten Kapitän habe er schon gesichert. Arnold Gierten wird die Schule ab Februar kommissarisch leiten. Für ihn sei es ganz wichtig, dass die "Wohlfühl-Schule" auch nach der Ära Hack Bestand habe.

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