Volkstrauertag Gemeinsam erinnern an die Opfer von Krieg und Gewalt

Daleiden · Das Land Rheinland-Pfalz lädt zur zentralen Gedenkveranstaltung nach Daleiden.

Als die Kriegsgräberstätte in Daleiden 1959 nach fünf Baujahren eingeweiht wurde, war sie der größte Soldatenfriedhof der Bundesrepublik, noch heute ist sie die größte im Land. 3224 Tote fanden hier ihre letzte Ruhe. Die Gefallenen waren bis zu ihrer Umbettung auf 72 kleineren Anlagen der näheren Umgebung bestattet. 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs lädt das Land Rheinland-Pfalz für Sonntag, 18. November, zum Volkstrauertag zur zentralen Landesgedenkfeier in den Islek ein.

Ab 10 Uhr stimmt der Projektchor Pro Canto zusammen mit dem Kirchenchor und dem Musikverein Daleiden in der Pfarrkirche St.-Matthäus musikalisch auf das Gedenken ein. Um 11 Uhr beginnt ein ökumenischer Gottesdienst. Im Anschluss folgt der gemeinsame Gedenkgang zum Ehrenfriedhof „Auf dem Scheid“. Der stellvertretende rheinland-pfälzische Ministerpräsident Volker Wissing hat seine Teilnahme allerdings kurzfristig absagen müssen. An seiner Stelle wird Staatsminister Konrad Wolf die Eröffnungsansprache halten.

Auch Oliver Paasch, Ministerpräsident der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, kann seine im Anschluss geplante Gedenkrede nicht wie vorgesehen halten. Er ist verhindert. Die Gedenkrede wird nun vom Landtagspräsidenten Hendrik Hering gehalten, bevor Oberst Erwin Mattes, Kommandeur Landeskommando Rheinland-Pfalz, das Totengedenken einleitet.

Die zentrale Landesfeier wird musikalisch und auch mit Textbeiträgen von Kindern der Daleidener Grundschule, vom Kirchenchor und dem Projektchor Pro Canto sowie den Mitgliedern des Musikvereins Daleiden mitgestaltet. Auch die Mitglieder des Arzfelder Jugendparlaments werden an der Veranstaltung teilnehmen und haben einen Beitrag vorbereitet.

Die Ursprünge des heutigen Volkstrauertags reichen bis in die Anfangstage der Weimarer Republik zurück, als 1919 der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Einrichtung eines Gedenktages für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs anregte.

Anfang der 1950er Jahre wurde die Idee eines bundesweiten Gedenkens erneut aufgenommen. Man einigte sich darauf, ihn an das Ende des Kirchenjahres zu legen. Seit 1952 wird er zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen und erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltbereitschaft und Gewaltherrschaft aller Nationen.

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