Konzert Musikalischer Orkan beim Jahresfinale in der Heimat

Prüm · Zum sechsten Mal feiern die Roxxbusters gemeinsam mit ihren Fans den Jahresabschluss in der Prümer Karolingerhalle. Musikalischer Gast des Abends vor erneut ausverkauftem Haus ist diesmal Saga-Sänger und -Mitbegründer Michael Sadler.

 Schon zwei Wochen vor dem Konzert waren alle Karten für den Abend vergriffen.

Schon zwei Wochen vor dem Konzert waren alle Karten für den Abend vergriffen.

Foto: Frank Auffenberg

Erste Pfiffe hallen durch die Karolingerhalle. Was ist los? Vor drei Minuten sollte das Jahresabschlusskonzert der Roxxbusters beginnen. Weitere Minuten vergehen, dann endlich betritt der Sänger Hagen Grohe die Bühne – ohne Tusch, ohne Lichtshow und ohne seine Kollegen. Applaus brandet auf, aber auch Tuscheln.

„Keine Sorge, wir kommen gleich“, sagt Grohe, „aber bevor es losgehen kann, hat mich der Hausherr darum gebeten, darauf hinzuweisen, dass alle in den Saal getragenen Stehtische wieder raus müssen.“ Bevor die Roxxbusters zum bereits sechsten Mal die Karolingerhalle zum Kochen bringen, muss erst mal noch kurz aufgeräumt werden. Nicht weil man den Gästen die willkommene Ablage nicht gönnt, die Sicherheitsbestimmungen verbieten die Tische im Saal. Brav tragen die Gäste die Möbel wieder in den Vorraum, und schon geht es wirklich los und diesmal mit der gebührenden Begrüßung.

Das Licht geht aus, die Band kommt auf die Bühne. Das Publikum tobt. Die ersten satten Bässe und Gitarrenriffs brechen wie ein Orkan über den ausverkauften Saal hinein. Für die nächsten Stunden gibt es kein Halten mehr.

Wie in den Vorjahren haben sich die Roxxbusters zum Jahresabschlusskonzert übrigens wieder prominente Unterstützung an Bord geholt. Diesmal verstärkte Michael Sadler, Gründungsmitglied der kanadischen Progressive-Rockband Saga, die Runde um Frank Rohles, Hagen Grohe, Tobias Schmitz, Rainer Peters und Ralph Winter.

„Es ist alles irgendwie schon ein bisschen unglaublich“, sagt Grohe. „Als wir hier die ersten Male zum Jahresabschluss-Konzert auftraten, hofften wir zwar ein bisschen, dass daraus eine Tradition werden könnte, aber letztlich war das damals noch Wunschdenken – besonders, dass wir nun Jahr für Jahr noch einen hochkarätigen Gastmusiker dabei haben.“

Auch Tastenspezialist Tobi Schmitz blickt verblüfft auf die Entwicklung: „Es ist toll, dass wir das so etablieren konnten. Als wir vor sechs Jahren zum ersten Mal hier in Prüm zwischen den Jahren spielten, waren wir ja bei weitem nicht so breit aufgestellt wie heute. Wir waren in der größeren Region bekannt, mittlerweile sind wir aber ja auch deutschlandweit unterwegs – umso schöner ist es, hier zu Hause das Konzertjahr zu beschließen.“ Und ganz offensichtlich teilen die Fans diese Meinung.

„Die Konzerte waren bisher ja immer gut besucht und dann an der Abendkasse ja auch immer ausverkauft, aber in diesem Jahr waren wir selber darüber überrascht, dass es schon knapp zwei Wochen vor dem Auftritt keine Karten mehr gab“, sagt Schmitz. Roxxbusters-Fans sind halt treu. Wobei sich bereits nach dem dritten Song zeigt, dass nicht nur alte Hasen im Publikum sind, sondern auch ein ganzer Satz neuer Fans ihren Weg nach Prüm gefunden haben.

Frank Rohles ruft: „Wer ist denn zum ersten Mal auf einem unserer Konzerte?“ Erst gehen nur ein paar wenige Hände hoch, dann trauen sich ein paar mehr. Es zeigt sich, dass etwa ein Viertel der Besucher zum ersten Mal bei einem Roxxbusters-Konzert dabei ist, und sie bekommen nicht nur einen Querschnitt aus dem ziemlich breiten Repertoire der Band präsentiert. „Wir spielen auch Stücke, die wir neu in unserem Programm aufgenommen haben und im kommenden Jahr bei unseren Konzerten spielen werden“, sagt Grohe.

Und man wagt sich gleich am Anfang mit „Tragedy“ von den unvergesslichen Bee Gees auf bisher noch unbekanntes Terrain vor. Die Besucher danken es und steigen gleich mit ein, kaum singt Frank Rohles im sicheren Falsett die ersten Worte.

„Es ist einfach der Wahnsinn. Die Jungs können alles spielen. Dabei wirken sie aber nie wie eine Coverband. Sie sind halt richtig gute Rocker, die auch richtig gut mucken“, sagt Peter Reulen. Ausgestattet mit einem T-Shirt, auf dem in Großbuchstaben der Bandname „SAGA“ steht, gibt er sich auch als Fan Michael Sadlers zu erkennen.

Mit fremden Bandshirts auf ein Konzert? Kein Thema für Reulen: „Wo haben wir Fans des 70er- und 80er-Rocks denn schon mal die Chance, unsere Lieblingslieder auf so hohem Niveau zu hören? Und das dann auch noch gleich über mehr als drei Stunden lang? Ich denke, die Roxxbusters werden mir das SAGA-Shirt verzeihen.“

Wie bei den bisherigen Konzerten mit Gaststar halten die Roxxbusters auch in diesem Jahr an ihrem bewährten Konzept fest. „Frank nennt das immer liebevoll Sandwich-Konzert. Den ersten Teil eröffnen wir, dann kommt Michael Sadler auf die Bühne. Mit ihm spielen wir etwa 45 Minuten aus seinem Repertoire, um dann wieder Stücke aus unseren Programmen zu spielen“, sagt Grohe.

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