Schreck(e) am Morgen: Seltener Besuch beim TV

Prüm. Hilfe! Was für ein Oschi! Werden wir jetzt von Heuschrecken übernommen? So ein Riesending ist da nämlich gerade hinter der TV-Redaktion gelandet und macht sich geruhsam krabbelnd an unserer Tür zu schaffen.
Wir brauchen einen Fachmann: Keine Angst, sagt Gerd Ostermann vom Naturschutzbund Nabu. "Das ist das große, grüne Heupferd." Diese Art könne nicht nur hüpfen, erklärt er. "Die kann meterweit fliegen. Jetzt hat sie Saison und macht abends in den Wiesen ihr Konzert."
Das Heupferd sei die größte heimische Heuschreckenart, sagt unser Experte aus Birgel. Mit Fühlern könne das Tier "die beeindruckende Gesamtlänge von bis zu zehn Zentimetern erreichen".
Die Heupferde seien mit ihrer grünen Farbe im Gras kaum zu entdecken, "erfreuen uns aber mit ihrem durchdringenden Gesang von Mitte Juli bis in den Oktober hinein. Die Art ist tag- und nachtaktiv und singt etwa ab Mittag bis nach Mitternacht."
Die Frequenz des Heuschrecken-Gesangs sei ürigens temperaturabhängig: "Bei entsprechender Wärme wird entsprechend länger gesungen", sagt Ostermann. "Dabei sind die Tiere auch noch außerordentlich nützlich. Fressen sie doch in Gärten und Grünanlagen überwiegend Insekten, Fliegen und Raupen. Selbst Kartoffelkäferlarven sollen nicht verschmäht werden."
Ostermanns Fazit: "Eine interessante Art mit einem gemütlichen Charakter, die schön in eine Spätsommerlaune passt." fpl