Sperren, Umleitungen, ganz egal: Die Besucher kommen trotzdem zum Einkaufssonntag nach Prüm

Prüm · Dass es beim ersten verkaufsoffenen Herbstsonntag in Prüm brummt wie immer, hat wohl niemand erwartet: Dazu stehen derzeit, siehe Hahnplatzbaustelle, zu viele Hindernisse im Weg. Und doch kamen die Besucher.

Die höheren Mächte machen es den Prümern gerade ja nicht so ganz leicht - auch nicht beim ersten verkaufsoffenen Sonntag des Herbstes: der Hahnplatz ein großes, eingefriedetes Baufeld, rundherum und an den Stadteingängen Sperren, und dann ist auch noch die Bundesstraße 51 zwischen Olzheim und Brühlborn dicht, wegen der Erneuerungsarbeiten.

Wer also aus Richtung Norden über die 51 in den Stadtteil Dausfeld durchfahren wollte, wurde ausgebremst - und musste der Umleitung folgen. Das klappte aber offenbar: "Die Leute kommen immer gezielt hier hoch", sagt Harry Wieban vom Profi-Point-Baumarkt, wo sich der Tag recht gut anlässt. Zum Glück kennen die Eifeler ohnehin ihre Schleichwege - wie Annemie und Herbert Kaufmann aus Auw, die wir dort noch früh am Tag im Laden treffen: Da haben die beiden schon den bestens besuchten Flohmarkt auf dem Ausstellungsgelände hinter sich.

"Das mit der Baustelle", sagt Annemie Kaufmann, "finde ich gar nicht so schlimm. Wir kennen ja die Umwege." Und außerdem sei das doch kein Problem, "auch mal fünf Meter zu Fuß zu gehen".

Das müsse jetzt eben einfach sein mit dem Hahnplatz, sagt ihr Mann. Auch wenn es eine Zeit lang Schwierigkeiten bedeute.

Und klar werden die beiden auch noch nach Niederprüm und in die Innenstadt fahren: "Wir holen alles durch." Sie seien eigentlich jedesmal da, wenn die Prümer einen Sonntagseinkauf anböten: "Man kriegt immer Neuigkeiten zu sehen. Und wir kaufen auch schon mal was."

Im Zentrum ist - nein, nicht die Hölle los. Aber trotzdem herrscht ordentlich Betrieb. Und weil die Mitarbeiter der Firma Schnorpfeil einen prima Parcours durch die Baustelle gelegt haben ("das haben die schön gemacht", sagt eine Besucherin), nutzen viele die Chance, sich mal anzugucken, was da gerade so läuft bei den Bauarbeiten. Oder sie spazieren weiter zum Pfarrfest im Garten neben der Basilika.

Beinah halb Gondelsheim treffen wir oben am Hahnplatz - zu neunt ist eine Gruppe von Besuchern aus dem Nachbarort da. Auch Vanessa und Udo Schneider mit den Zwillingen Melia und Nara, dreieinhalb Jahre alt. Die Mädchen schlabbern an einem Eis, und die Großen lassen sich von so einer Baustelle schon mal gar nicht davon abhalten, in die Stadt zu kommen: "Es sei denn, es regnet in Strömen", sagt Udo Schneider. Aber danach sieht es heute überhaupt nicht aus. Ein bisschen frisch ist es vielleicht - "aber das spielt uns ja auch in die Karten", sagt Christine Kausen, die Vorsitzende des Gewerbevereins Prüm eifelstark - und freut sich über guten Betrieb in ihrem Modehaus.Betrieb beginnt pünktlich

"Ich kann jetzt nichts Spektakuläres erzählen", sagt Sylvia Baur vom Baur Store ein paar Meter weiter in der Hillstraße. "Aber es ist okay. Vielleicht ein bisschen verhaltener als sonst. Aber es ist wirklich Betrieb."

Und der, sagt Christine Kausen, habe auch praktisch mit der Öffnung der Geschäfte um 12 Uhr angefangen. Und weil man, anders als beim Mantelsonntag im Oktober, weniger Rahmenprogramm anbiete, sei klar festzustellen, "dass die Leute gezielt zum Einkaufen nach Prüm kommen". Nicht nur aus dem Umland, sondern auch von weiter weg. "Viele fragen auch wegen der Baustelle und wollen wissen, was hier gemacht wird." Und sie stellten dabei fest, dass man ja doch ganz gut in die Stadt hineinkomme, sagt Christine Kausen. "Und das ist ja auch für die Zukunft wichtig."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort