Suche nach Käufer geht in die zweite Runde

Waxweiler · Die ehemalige Hauptschule in Waxweiler steht seit dem Abschied der letzten zehn Schüler im Sommer 2010 leer. Eine erste Suche nach Käufern scheiterte 2012. Es gab zwar Interessenten, aber niemand wollte wirklich kaufen. Nun will die Verbandsgemeinde Arzfeld ein letztes Mal versuchen, die Immobilie zu vermarkten.

 Seit fünf Jahren ist das Gebäude der ehemaligen Hauptschule Waxweiler ungenutzt. TV-Foto: Frank Auffenberg

Seit fünf Jahren ist das Gebäude der ehemaligen Hauptschule Waxweiler ungenutzt. TV-Foto: Frank Auffenberg

Waxweiler. Ein architektonisches Kleinod ist das Gebäude der ehemaligen Hauptschule Waxweiler mit seiner nüchternen, schieferverkleideten Optik sicher nicht. Mit 2000 Quadratmetern Nutzfläche und einem 7300 Quadratmeter großen Grundstück in durchaus günstiger Lage sollte das vor fünf Jahren geschlossene Haus (siehe Extra) dennoch vermarktbar sein. Ist es aber anscheinend nicht.
2012 leitete die Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld als Besitzer der Immobilie zum ersten Mal ein sogenanntes Interessenbekundungsverfahren ein - ohne Erfolg (der TV berichtete). Nun geht die VG erneut auf Investorensuche - wahrscheinlich zum letzten Mal.
"Es gab damals ein paar Nachfragen, die wir auch beantwortet haben", sagt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Andreas Kruppert. Man habe sogar Pläne des Gebäudes und Geländes an mögliche Investoren verschickt, ein paar Begehungen des Hauses und der Anlage mit potenziellen Interessenten gehabt, danach sei aber keine konkrete Interessenbekundung an einem Kauf eingereicht worden. "Damit wollen wir uns aber nicht abfinden", betont Kruppert. Die VG wolle jetzt alles versuchen und prüfen, ob es nicht doch eine mögliche Nachnutzung für das ehemalige Hauptschulgebäude geben könne, sagt der Bürgermeister.
Ideen für eine Nutzung gefragt


Warum ausgerechnet jetzt? "Ganz einfach, der Erweiterungsbau der benachbarten Grundschule wird bald fertig sein. Für uns heißt das, dass die Dinge nun endlich geregelt werden sollten", sagt Kruppert. Bei dem nun angestoßenen Verfahren soll zunächst nach Konzepten für eine Nutzung gesucht werden. Interessenten werden dabei darum gebeten, ihre Ideen für eine mögliche Nutzung vorzustellen. Es handelt sich ausdrücklich noch nicht um eine Ausschreibung, so kann auch noch nichts über einen zu erwartenden Verkaufspreis gesagt werden.
Es gebe im Grunde nur zwei denkbare Möglichkeiten, fasst Kruppert zusammen: Entweder es werde im nun angestoßenen Verfahren jemand gefunden, der das Haus übernehmen und bewirtschaften will, oder die VG müsse sich doch von der Immobilie auf andere Weise trennen. "Das bedeutet möglicherweise auch, dass das alte Schulgebäude, wenn sich wirklich niemand dafür interessieren sollte, abgerissen werden muss, um das Grundstück dann anders zu nutzen", erklärt Kruppert.
Natürlich ist das nicht die bevorzugte Lösung, aber es weiter leerstehen zu lassen, sei auch nicht gewünscht. Zumal die ehemalige Schule, auch wenn dort seit fünf Jahren kein Jugendlicher mehr einen Fuß reinsetzte, für die Verbandsgemeinde trotzdem ein laufender Kostenposten ist.
"Die Versicherungen für das Gebäude müssen ja bezahlt werden." Schätzungsweise 7000 Euro fallen allein für die Policen an.
Kruppert hofft, dass es nicht zum Abriss kommt. "Wir suchen jetzt nochmal nach dem richtigen Interessenten. Dabei ist vieles denkbar", sagt er. Das Gebäude liegt in einem "allgemeinen Wohngebiet". "Ausgeschlossen ist dort im Prinzip nur großes Gewerbe. Es gibt also genug Möglichkeiten, das Haus zu bewirtschaften. Von Vorteil sind da auch die aktuellen Besitzverhältnisse. Das Gelände gehört im Ganzen der Verbandsgemeinde Arzfeld." Um das Thema Wegerecht müsse man sich also auch mit Blick auf die benachbarte Grundschule und die Kooperation mit dem etwas unterhalb des Geländes liegenden Kindergarten keine Sorgen machen. "Das liegt alles in unserer Hand und man wird immer einen Weg finden", sagt Kruppert.
Die Turnhalle neben der ehemaligen Hauptschule steht übrigens nicht zum Verkauf, auch wenn sie durch einen Gang mit dem Haus verbunden ist. "Aktuell ist die Halle noch an das Heizungssystem der alten Hauptschule angeschlossen. Man müsste hier bei einem Verkauf nachrüsten und die Verbindung zurückbauen, aber auch das ist einfach."
Bewerbungen für das Interessenbekundungsverfahren für die ehemalige Hauptschule Waxweiler werden bis Freitag, 20. März, von der Verbandsgemeinde Arzfeld angenommen. Weitere Informationen zum Verfahren im Internet unter <%LINK auto="true" href="http://www.vg-arzfeld.de" class="more" text="www.vg-arzfeld.de"%>
Extra

Das Gebäude der ehemaligen Hauptschule Waxweiler wurde von 1971 bis 1972 errichtet. Nach seiner Einweihung wurde dort mehr als 38 Jahre unterrichtet, bis man wegen zu niedriger Schülerzahlen den Standort aufgab. Im Zuge des Ausbaus der Grundschule auf Ganztagsbetrieb geriet das Haus zum Zankapfel. Während die Verbandsgemeinde eine Nutzung des Gebäudes für die damals zukünftige Ganztagsgrundschule wegen zu hoher Sanierungskosten in Millionenhöhe ablehnte, bevorzugte das Land Rheinland-Pfalz diese Lösung. Letztlich wurde die Grundschule aber doch mit dem vom VG-Rat favorisierten Erweiterungsbau für knapp 610 000 ausgebaut. Die Erweiterung soll Mitte 2015 eingeweiht werden. aff

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