Dorfentwicklung Dynamik auf der Islekhöhe

Arzfeld · Gerade sind in Arzfeld die jüngsten Grundstücke bebaut, da werden schon die nächsten Flächen ausgeschrieben. Die Gemeinde wächst weiter. Und auch in der Dorfmitte hat sie einiges vor.

 In Arzfelds Mitte soll sich allerhand tun.

In Arzfelds Mitte soll sich allerhand tun.

Foto: Fritz-Peter Linden

Eine Gemeinde dehnt sich aus, auch nach oben: Acht statt der zuächst vorgesehenen sieben Meter, so beschloss es der Ortsgemeinderat von Arzfeld vorige Woche, dürfen die Häuser im neuen Baugebiet „zum Eichelsberg“ am Dorfsaum in Richtung Irrhausen werden.

Es war ein Antrag der FWG gewesen, die sich die Änderung gewünscht hatte, um den künftigen Bauherren mehr Spielraum zu geben: Denn Satteldächer, sagt Fraktionschef Gerd Heiles, seien mit der ursprünglichen Höhe kaum noch möglich gewesen. Man wolle aber nicht, so heißt es im Antrag, „dass dieses Baugebiet sich zu einem Ladenhüter entwickelt, der die Gemeinde in ihrem Wachstum ausbremst“.

Letztlich eine Kleinigkeit. Viel wichtiger ist allen: Der Bedarf ist da für die neuen 31 Grundstücke, direkt neben dem bisher jüngsten Baugebiet „auf der obersten Geigt“. Im Rat der Verbandsgemeinde vorige Woche wurden die Anmerkungen der „Träger öffentlicher Belange“ abgearbeitet, die Planungen gehen weiter (TV von Freitag).

Es sei „vieles im Umbruch und in der Erneuerung“, sagt Heiles, und „im Vergleich zu anderen Orten“ registriere er durchaus einen Aufschwung. „Kein Boom“, ergänzt er, aber eben doch ein stetig-moderates Wachstum.

Rainer Hoffmann, Chef der Arzfelder SPD, bestätigt die Entwicklung – „weil wir immer noch alles haben was eine junge Familie braucht: Kindertagesstätte, Grundschule, Arzt, Apotheke, Markt. Daher haben wir auch steigende Einwohnerzahlen.“

Damit das so bleiben könne, müsse auch das neue Baugebiet in Angriff genommen werden, denn nebenan sind die Grundstücke weg: „So ein Verfahren dauert ja ein bis anderthalb Jahre“, sagt Hoffmann. „Von daher ist das jetzt genau der richtige Zeitpunkt.“ Und erfreulich, dass sich der Rat in diesen Dingen einig sei.

Das Einwohnermeldeamt der Verbandsgemeinde bestätigt auf unsere Anfrage die positive Tendenz: Es verzeichnet für Arzfeld aktuell 1395 Menschen mit Haupt- und 75 mit Nebenwohnsitz, insgesamt also 1470. Vor drei Jahren waren es mit Hauptwohnsitz 1356 (Nebenwohnsitz: 82, gesamt 1438), im Jahr 2016 stieg die Zahl auf 1372 (Hauptwohnsitz) und 84 mit Nebenwohnsitz, gesamt 1456. 2017 blieb die Zahl bei den Hauptwohnsitzen gleich, 80 Bürger hatten einen Nebenwohnsitz gemeldet (gesamt: 1452).

Umbruch, das gilt auch für die Verwaltungsspitze: Ortsbürgermeister Peter Antweiler (FWG) bekannte kürzlich bereits gegenüber dem TV, dass er nach dieser Amtszeit aufhören wird, als Nachfolger hat sich bisher nur CDU-Mann Walter Heinisch ins Spiel gebracht für die Wahl am 26. März. Die beiden anderen Fraktionen haben – nach aktuellem Stand – keinen Kandidaten.

Offen bleibt auch vorerst, was aus dem Projekt „Neue Mitte“ wird: Dort wollen die Verantwortlichen das bisherige Gemeindehaus nicht mehr nutzen, weil es dem Gebäude doch an vielem fehlt. Und deshalb, sagt Hoffmann, „soll es verkauft werden. Und nebendran auf dem Dorfplatz, soll ein neues, größeres, funktionelleres entstehen.“ Die Pläne dazu aber seien allenfalls Skizzen – „aber noch nichts, was wirklich Bestand hat“.

„Was uns halt auch am Herzen liegt, ist, dass Arzfeld auch an Attraktivität noch weiter wächst“, sagt Herbert Zahnen, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat. „Und dafür ist die ,Neue Mitte’ unheimlich wichtig. Wir haben ja noch eine recht gute Situation – und das ist der Haushalt in der Gemeinde Arzfeld. Der sieht wesentlich besser aus als in anderen Orten vergleichbarer Größe.“

Das liege „hauptsächlich an zwei Punkten“, sagt Zahnen: „Wir haben einen sehr hohen Gewerbesteueranteil in der Ortsgemeinde. Und eine hohe Einkommensteuer.“ Grund? „Der gesunde Abstand zu Luxemburg.“ In grenznäheren Orten habe manches Unternehmen auch seinen Sitz im Ländchen. In Arzfeld sei es so, dass die Betriebe zwar vom Geschäft in Luxemburg profitierten, ihren Sitz aber auf deutscher Seite haben – und dort auch Steuern zahlen.

„Das ist schon eine gute Situation. Aber die wollen wir weiter verbessern“, sagt Herbert Zahnen. „Durch Neuansiedlung von Gewerbe und neue Wohnsiedlungen.“ Das werde den Haushalt stärken, zugleich wüchsen dadurch Attraktivität und Qualität der Angebote.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort