Wenn der Moderator Platt schwätzt

Daun · Dass ein Mundartabend nicht nur was für Ältere ist, beweisen Jugendliche aus Neroth und Sarmersbach.

Daun (HG) "Platt sprechen ist für mich Eifel und Heimat. Zwölf Jahre habe ich in New York gelebt. Als ich zurückkam, war Platt für mich so nah am Herzen, ich war damit wieder daheim", erzählt die Gerolsteinerin Wilma Herzog beim Mundartabend des DRK-Kreisverbands, den Landrat Heinz-Peter Thiel auf Prümer Platt moderierte. Wilma Herzog trug aus ihrem Mundartbuch Geschichten vor. "Ich bin froh, dass ich gekommen bin, das ist wunderbar", sagte Klara Pick aus Utzerath. Auch Werner Hey aus Neunkirchen war begeistert: "Das Platt sollte erhalten werde. Leider sprechen es nur noch wenige. Platt sproche is für mech alles." Imker Thomas Körsten aus Neroth hat mit seinen "Kunnern" schon früh mit dem Plattschwätzen angefangen, nur sein Sohn Simon ist davon "infiziert" worden. "Im Platt gibt es manche Sachen, die man im Hochdeutsch nicht so schön ausdrücken kann, etwa beim Schimpfen. Er trug eine Büttenrede im Nerother Dialekt vor. Für Thomas Körsten ist klar: " Wir sollten das Platt am Leben halten, ich finde das wahnsinnig wichtig" Aber: "Als ich die Kinder einmal im Kindergarten abholte und ihnen auf Platt sagte, dass sie ihre Sachen zusammen packen sollten, sagten sie: Papa, rede nicht so. Die haben sich dafür geschämt", weiß er. Jakob Drückes (13) aus Sarmersbach trug seinen Siegerbeitrag "Die Jees, de Hommel und die Sau" vor.
Mundartliedermacherin Sylvia Nels war angetan: "Wenn ech su wat hiere, dan hon ech noch Hoffnung fir us Platt."

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