Wetter Das ging ja grade noch mal gut

Prüm/Daun/Bitburg · Sturmtief Friederike hat in der Eifel viele Bäume umgeworfen. Mehrere Straßen mussten zeitweise gesperrt werden, Verletzte gab es glücklicherweise keine.

 Sturm und schwarze Wolken: Friederike zieht über die Eifel.

Sturm und schwarze Wolken: Friederike zieht über die Eifel.

Foto: TV/Fritz-Peter Linden

Glück gehabt: Das gilt offenbar nach Sturmtief Friederike nicht nur für weite Teile der rheinland-pfälzischen Eifel, sondern gerade auch für die Anwohner im Prümer Tannenweg: Da kracht am Mittag ein Baum von der Böschung herab auf die Straße, weil ihn eine von Friederikes rübergeschickten Windböen entwurzelt hat. Keine Tanne übrigens, trotz des Straßennamens: Es ist eine Kiefer. Zum Glück ist gerade niemand in der Straße unterwegs.

Allerdings können die Gäste des Postferiendorfs, in das der Tannenweg mündet, weder raus noch rein. Zumindest nicht mit dem Auto. An diesem Tag ist das aber nicht ganz so schlimm: „Wir haben gerade nur ein paar Familien hier“, sagt Feriendorf-Chef Dieter Simon.

 Sturm und Streik: Da wehen die Fahnen der IG Metall beim Stihl-Werk in Weinsheim mal so richtig schön.

Sturm und Streik: Da wehen die Fahnen der IG Metall beim Stihl-Werk in Weinsheim mal so richtig schön.

Foto: TV/Fritz-Peter Linden

Simon und die Anwohner Gunnar Schreiner, Herbert Michels und Sebastian Gilles posieren dann noch schnell für ein TV-Foto (siehe unsere Seite 1 heute), dann machen sie sich flott aus der Gefahrenzone: Es weht kräftig weiter, und nicht allen Bäumen ist zu trauen. Auch nicht am Prümer Kalvarienberg. Dort ist am Morgen, gibt die Polizei durch, ebenfalls einer auf die Straße gestürzt. Oder auf der Landesstraße 20 am Schwarzen Mann – genauso wie während des ersten Jahres-Sturms Burglind – und auf der B 265 zwischen Prüm und Ormont. Alle wurden in kurzer Zeit von Straßenmeisterei, Feuerwehr oder dem Bauhof aus dem Weg geräumt.

Friederike ist mit ihrer stärksten Wucht um die Mittagszeit über die Eifel gezogen, hat kräftig an allem gerüttelt und auch andernorts Bäume umgeworfen, die zeitweise Straßen blockieren. Unfälle und Verletzte gibt es jedoch keine.

 Auch in Gerolstein flattern die Fahnen.

Auch in Gerolstein flattern die Fahnen.

Foto: TV/Mario Hübner

Im Bereich der Polizei-Inspektion Bitburg ereignete sich laut Auskunft von Hauptkommissar Wolfgang Zenner ein nennenswerter Vorfall: So hat der Sturm bei Bitburg einen Baum auf die B 50 geworfen, der aber rasch beseitigt wurde. Laut Polizei gab es keine Vollsperrung der Straße. Ansonsten, sagt Zenner, seien weder Unfälle noch Verletzte zu verzeichnen. „Ich denke, wir sind glimpflich davongekommen“, bilanziert er gegen 14 Uhr.

Etwas heftiger fegte der Sturm offenbar über die Vulkaneifel: Nach Auskunft von Sven Lehrke von der Polizei Daun waren annähernd zehn Straßen wegen umgestürzter Bäume zeitweise gesperrt. Straßenmeistereien und Feuerwehren waren im Dauereinsatz, um die Hindernisse zu beseitigen. Betroffen waren die B 421 zwischen Mehren und Gillenfeld, die Kreisstraße 59 zwischen Niederehe und Heyroth, die K 28 zwischen Salm und Mürlenbach, die B 421 zwischen Dreis-Brück und Box­berg, die B 410 zwischen Kelberg und Boos und die K 89 bei Sassen. Die gute Nachricht laut Lehrke: „Es gab keine Unfälle und keine Verletzten.“ Dafür kam es laut Polizei im Bereich von Hillesheim und Daun zeitweise zu Stromausfall in geringerem Umfang. Von Jünkerath und anderen EIfelbahnhöfen aus kommt man allerdings nicht in Richtung Köln: Die Deutsche Bahn gibt am Morgen bekannt, dass sie den Betrieb in Nordrhein-Westfalen eingestellt hat. Eine gute Entscheidung, wütet der Sturm dort doch um einiges heftiger. Später heißt es dann: Der Fernverkehr werde auch bundesweit eingestellt.

Über den kräftigen Wind freuen können sich unterdessen die Beschäftigten des Stihl-Druckgusswerks in Weinsheim: Sie treten am Donnerstag in den Warnstreik. Günter Meyer, der Vorsitzende des Betriebsrats, schätzt, dass etwa 250 der 680 Mitarbeiter die Arbeit zeitweise niederlegen. Und an noch keinem der bisherigen Arbeitskampftage haben in den vergangenen Jahrzehnten die roten IG-Metall-Fahnen so kräftig geweht wie an diesem. Sieht gut aus, während Bosse und Gewerkschaftler weiter verhandeln. Die Arbeiter wollen unter anderem sechs Prozent mehr Lohn, geboten sind bisher zwei Prozent.

Das wird also noch dauern. Friederike aber ist Vergangenheit.

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