WINDKRAFT

Zu unserem Bericht "Erfreulich viele Nullen" (TV vom 25. Februar) schreibt dieser Leser:

Bemerkenswert an der Berichterstattung über die Sitzung ist zunächst, dass sowohl Bürgermeister Söhngen (CDU) als auch Frau Weinandy (CDU) und ebenso die SPD-Vertreterin Hiltawski davon ausgehen, dass überhaupt auf dem Schneifelrücken Windkraftanlagen gebaut werden. Fraglich sei lediglich, "wie viele Anlagen" es werden. Frau Weinandy beklagt "wilde Zahlen", die in Umlauf seien und zu einem "aggressiven Gegeneinander" führen würden. Hier geht es in erster Linie um Beschwichtigung. Die SPD-Vertreterin argumentiert formalistisch unter Verweis auf die Beschlusslage (beginnend 2011), dass "alles bisher korrekt" verlaufen sei. Entsprechend werden die Bürgerinitiative "Gegenwind Schneifel" und der CDU-Bürgermeister von Auw, Peter Eichten, als Störenfriede bei einer doch so einvernehmlichen und einträglichen Planung angesehen. Reisen die Ratsmitglieder gelegentlich durch das Gebiet, welches jetzt freigegeben werden soll? Der Bürgermeister von Auw kann, wenn er auf der L 1 von Bleialf kommend seinen Ort sieht, inzwischen auf genügend Windräder blicken, die das einstige Landschaftsbild beschädigt haben. Auch gen Süden Richtung Habscheid stehen reichhaltig Windräder - dort immerhin nicht im Wald. Haben die "Waldstadt" Prüm und die dort tagenden Verbandsgemeinde-Räte gar keinen Bezug zum Wald auf dem Höhenzug der Schneifel? Man muss nicht bloß die Tierwelt wie Fledermaus, Milan und Schwarzstorch bemühen. Es geht auch um das Landschaftsbild. Im Protokoll der VG-Sitzung steht: "Von besonderer Bedeutung ist die Landschaftsbildanalyse". Es braucht sicher keine Experten, um die Zerstörung des Landschaftsbildes der Schneifel zu beurteilen. Für den Rat scheint das hinnehmbar, lediglich die Zahl der Anlagen steht noch infrage. Die Zahl der Bürger, die "Halt!" rufen, steigt. Die Menschen sehen täglich, wie die bereits erfolgte "Verspargelung" der Landschaft ihr Leben nachhaltig beeinträchtigt. Mit Recht verlangt die Bürgerinitiative "Gegenwind Schneifel" daher, dass gar keine Windkraftanlage in der Schneifel gebaut werden soll. Ob allerdings angesichts massiver ökonomischer Interessen diese Stimme der Vernunft noch durchdringt, muss abgewartet werden. Es würde erfordern, dass der Verbandsgemeinderat alte Beschlüsse revidiert, und das fällt bekanntlich nicht leicht. Torsten Schmidt-Millard, Oberlascheid

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort