Zukunftsinitiative Eifel feiert zehnten Geburtstag und ernennt drei Botschafter

Heimbach · Im Jugendstilkraftwerk in Heimbach hat die Zukunftsinitiative Eifel (ZIE) ihren zehnten Geburtstag gefeiert. Drei Menschen wurden zu Eifel-Botschaftern ernannt, darunter der Rennfahrer Christian Vietoris aus Gönnersdorf.

Zukunftsinitiative Eifel feiert zehnten Geburtstag und ernennt drei Botschafter
Foto: Photographer: Stephan Everling (e_pruem )

"Die Zukunftsinitiative Eifel hat dazu geführt, dass sich Menschen treffen, die sich vorher nicht getroffen haben, obwohl sie Eifeler sind", sagt Klaus Schäfer, Geschäftsführer der Eifel Tourismus GmbH in Prüm. "Sie sollte Akteure aus zwei Bundesländern und zwei Bundesstaaten in Austausch bringen, und das ist gelungen. Einige müssen den Weg ebnen und voranpreschen."
Diesen Weg hat die Zukunftsinitiative vor zehn Jahren eingeschlagen - und am Dienstag in Heimbach diesen Geburtstag gefeiert. Vertreter aus Kommunalpolitik, Wirtschaft und Kultur warfen dabei einen Blick auf die vergangenen Jahre des Eifel-Netzwerks - und schauten in die Zukunft.

"Von hier aus ist die Elektrifizierung der Eifel in Gang gekommen", spannte Landrat Heinz-Peter Thiel vom Landkreis Vulkaneifel den Bogen von den Turbinen des Kraftwerks zur ZIE. Durch dieses Netzwerk sei die Zusammenarbeit der Institutionen in Gang gekommen, die Eifel sei enger zusammengerückt.Kreise, Kammern, Kommunen



"Wir sind heute eine der wichtigsten Urlaubs- und Erholungsdestinationen", fuhr Thiel fort. Und die Initiative habe der Region ein neues Selbstbewusstsein vermittelt: "Wenn wir uns stark fühlen, werden wir auch als Ort für Investitionen wahrgenommen."
Durch die Zusammenarbeit von acht Kreisen, 52 Kommunen und sieben Wirtschaftskammern sowie der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG) sei es auch für kleine Gemeinden möglich, an Fördergeld zu kommen. Thiel kündigte an, auch die Landkreise Ahr und Cochem-Zell für eine Kooperation mit der ZIE gewinnen zu wollen.
Höhepunkt der Veranstaltung, zu der rund 100 Gäste gekommen waren, war die Ernennung von drei Eifelbotschaftern. Damit wurde der Eifel-Award, mit dem bisher herausragende Persönlichkeiten oder Institutionen ausgezeichnet worden waren, durch ein neues Konzept ersetzt. "Wir haben Personen gesucht, die mit sympathischer Ausstrahlung die Eifel nach außen tragen", beschrieb Wolfgang Spelthahn, Landrat aus Düren, die Idee. Die ersten Träger des Ehrentitels sind Isabelle Weykmans, Ministerin für Tourismus, Kultur, Wirtschaftsförderung und ländliche Entwicklung in der DG, der Höhner-Musiker Hannes Schöner aus Bad Münstereifel und der Rennfahrer Christian Vietoris.
Vietoris hat nicht wie die meisten seiner Rennkollegen seinen Wohnort in Monaco oder der Schweiz gesucht, sondern ist in Gönnersdorf geblieben, wo er auch seine Steuern zahlt: "Hier ist meine Heimat, das ist mehr wert als etwas zu sparen", sagte der Sportler.
Mit gemischten Gefühlen nahm Hannes Schöner, Bassist der "Höhner" den Preis entgegen. Lieber wollte er die vielen Menschen in der Eifel in den Vordergrund stellen, die nie auf der Bühne stünden, aber viel leisten. "Ich habe deshalb ein Lied über die Helden des Alltags geschrieben, das auf unserem nächsten Album zu hören sein wird", verriet er.
Isabelle Weykmans, sagte Laudator Gilbert Perrin, habe in ihrer Dienstzeit aus dem Tourismus eine Paradedisziplin gemacht. Einen Blick zurück auf die Ursprünge warf der Aachener Städteregionsrat Helmut Etschenberg und nannte Roger Graef, den früheren Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm, als einen der Initiatoren: Das erste Gespräch "hat gerade einmal zehn Minuten gedauert, mit Begrüßung eine Viertelstunde", sagte Etschenberg. Und zum Aufbau der Initiative habe man anschließend nur ein paar Monate gebraucht.

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