Zwölfte Westeifelschau in Arzfeld ist gestartet – 100 Aussteller präsentieren ihre Angebote

Arzfeld · Die zwölfte Westeifelschau in Arzfeld (Eifelkreis Bitburg-Prüm) ist eröffnet. Zum Auftakt bot der Gewerbeverein einen mutigen Blick in die Zukunft. Zwischen Schneegestöber und Sonnenschein tummelten sich viele Besucher auf dem Gelände.

Zwölfte Westeifelschau in Arzfeld ist gestartet – 100 Aussteller präsentieren ihre Angebote
Foto: Fritz-Peter Linden

Energie tanken und mit voller Kraft in die Zukunft: Zwei Jahre pausierte die Westeifelschau in Arzfeld, nun ist sie zurück, und das Verschnaufen hat gut getan. "Wir freuen uns darauf, dass es nun losgeht", sagt Herbert Zahnen, Vorsitzender des ausrichtenden Gewerbevereins Arzfeld und Umgebung, schaut noch einmal ins mit mehr als 200 Gästen gut gefüllte Festzelt und geht voller Elan auf die Bühne, während draußen ein kleiner Schneesturm die ersten Besucher empfängt.

Digitalisierte Welt kreativ nutzen

Drinnen im Festzelt ist es warm, glücklicherweise: Denn das Thema, mit dem sich Gastredner Thomas R. Köhler befasst, treibt vielen Unternehmern so manchen Schauder über den Rücken: Die Zukunft des Handels und die Digitalisierung. Experte Köhler weiß aber zu beruhigen: "Viele haben Angst vor dem Thema, doch gerade fürs Land ist die Digitalisierung eine große Chance - sie muss nur genutzt werden."

Er nennt Beispiele, die Mut machen: Metzger, die ihre Spezialitäten weltweit übers Internet vertreiben, Baufirmen, die digital gesteuerte Mini-Hubschrauber zum Vermessen und Erfassen von Gebäuden ganz ohne Aufbau von Gerüsten nutzen, kleine, junge Unternehmer, die zwar auf dem Land leben, aber ihre Dienstleistungen global anbieten. "Sie müssen nur kreativ sein und sich klarmachen, dass sie als Einzelkämpfer schlechtere Chancen haben. Sprechen sie mit jungen Mitarbeitern, hören sie dem Azubi zu", sagt er. Das schlimmste was man machen könne, sei die Augen zu verschließen: "Es betrifft uns nämlich alle."

Das habe auch die Politik erkannt, sagt Joachim Streit, Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm, bei der an Köhlers Vortrag anschließenden Podiumsdiskussion - moderiert wird sie vom TV-Mitarbeiter Björn Parzen.

"Als Kreis haben wir die Aufgabe Infrastrukturen zur Verfügung zu stellen, früher waren das Straßen, heute ist es eben auch der Zugang zum schnellen Internet. Wir sind dran und werden die Bemühungen noch intensivieren."

Und was sagen die ersten Besucher auf der Schau? Fragen wir Dania Glod aus Dasleiden, während ihre kleine Tochter Jue sich auf dem großen Trampolin vergnügt: Sie war früher auch schon auf der Messe und kommt gern wieder - "spazieren, bummeln, und die Kinder haben Spaß", sagt die 29-Jährige, die auch noch Klein-Tim (ein Jahr) auf dem Arm hat.

Petra Kessler aus Olmscheid ergänzt: "Und weil es im Nachbarort ist", das müsse man unterstützen. Das Angebot in Arzfeld finden beide Besucherinnen gut, der Besuch lohne sich.

Ein Ort der Begegnung also, genau wie es sich Streit wünscht, denn auch heute - trotz Internet - sei es im Handel wichtig, sich real zu begegnen: "Es gilt weiter: Kein Kontrakt ohne Kontakt."

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