Prümer Ratsfraktionen lehnen Straßensperrungen ab

Prüm · Fünf Varianten der künftigen Verkehrsführung in der Prümer Innenstadt sind vorgestellt worden, doch nur zwei haben wohl noch eine Chance auf eine Realisierung. Einhellig lehnen die Fraktionen Straßensperrungen ab, der Kreisverkehr findet Fürsprecher.

 Hier staut sich der Verkehr: Die Kreuzung am Prümer Hahnplatz mit Blick in die Bahnhofstraße. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Hier staut sich der Verkehr: Die Kreuzung am Prümer Hahnplatz mit Blick in die Bahnhofstraße. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Aus fünf mach zwei: Bei der Frage nach der künftigen Verkehrsregelung liegen die Fraktionen im Prümer Stadtrat bei ihren Vorstellungen nahe beisammen. Einhellig werden alle Varianten abgelehnt, die eine Komplettsperrung der Bahnhofstraße bis zur Einmündung des Gerberwegs oder eine Sperrung der unteren Hahnstraße vorsehen. „Diese Varianten kommen für uns nicht infrage“, sagt etwa Dirk Kleis, Fraktionssprecher der Liste Kleis. „Wir wollen den Besuchern der Stadt auch künftig alle Wege offen halten und sehen auch die Erfahrungen in benachbarten Kommunen wie Daun oder Gerolstein, die Straßen wieder öffnen.“ Diese Einschätzung wird von den anderen Fraktionen geteilt. „Sperrungen können es auf keinen Fall sein“, betonen sowohl Johannes Reuschen von der Prümer Bürgerbewegung (PBB) und Markus Fischbach (SPD). Man wolle die Fehler aus Gerolstein nicht wiederholen.

Ebenfalls fast einmütig ausgeschlossen wird die Variante eines rechtsdrehenden Kreisverkehrs (Planfall zwei). Einerseits hat der Landesbetrieb Mobilität (LBM) bei dieser Lösung Bedenken geäußert, weil das Problem der Linksabbieger auf dem Hahnplatz so nicht gelöst werde, andererseits würde sie ein erhöhtes Verkehrsaufkommen für die Unterbergstraße bedeuten, durch die dann der Verkehr von der Ritzstraße in Richtung Tafel fließen würde.

Klare Favoriten im Rat sind die linksdrehende Einbahnregelung (Planfall eins) und – mit Abstrichen – der Kreisverkehr.

Unter anderem die CDU macht sich für diese Variante einer Einbahnregelung stark. „Denn damit können wir nicht nur den Autofahrern entgegenkommen, sondern auch etwas für die Fußgänger tun“, sagt CDU-Fraktionssprecher Horst Follmann. Denn gerade im oberen Bereich der Bahnhofstraße und auch in der unteren Hahnstraße seien die Bürgersteige sehr schmal, Einbahnstraßen eröffneten hier neue Möglichkeiten. „Diese Variante könnte man auch relativ einfach mit einem Probelauf ausprobieren und schauen, wie sie funktioniert“, sagt Follmann.

Für einen Testlauf spricht sich auch Dirk Kleis aus. Aber einen Kreisverkehr auf dem Hahnplatz könnte man sich bei der Liste Kleis ebenfalls vorstellen. „Aber da sind noch einige Fragen offen, die wir gerne geklärt hätten“, sagt Kleis. Unter anderem will Kleis wissen, wie groß ein Kreisverkehr auf dem Hahnplatz sein müsse, um dem Verkehrsaufkommen zu entsprechen. Auch die PBB hält einen Kreisverkehr auf dem Hahnplatz für denkbar. „Viele verteufeln einen Kreisverkehr, weil es heißt, dass dann keine weitere Gestaltung auf dem Platz möglich wäre“, ergänzt Johannes Reuschen. Er sehe das aber nicht so. „Auch mit einem Kreisverkehr lässt sich der Platz schön machen.“

Wichtig ist für Markus Fischbach, Fraktionssprecher der SPD, dass die Entscheidung auf einer soliden Grundlage gefällt wird und nicht „aus dem Bauch heraus“. Außerdem sollten nicht nur die Interessen der Prümer berücksichtigt werden. „Die Verkehrszählung hat gezeigt, dass ja auch viele Auswärtige nach Prüm zum Einkaufen kommen, die müssen wir auch einbeziehen.“

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