Prümer Schüler diskutieren über Jugendparlament

Prüm · Lässt sich auf Kreisebene ein Jugendparlament einrichten? Über diesen Vorstoß des Kreistagsmitglieds Wolfgang Ferner (Die Linke) haben Schüler des Prümer Regino-Gymnasiums mit Vertretern der im Kreistag vertretenen Parteien diskutiert.

Die unter 18-Jährigen an der politischen Willensbildung beteiligen, das ist eines der Ziele, die der Rommersheimer Anwalt Wolfgang Ferner, der für die Partei „Die Linke“ im Kreistag des Eifelkreises sitzt, mit seinem Vorstoß erreichen will. Dazu soll ein Jugendparlament auf Kreisebene eingereichtet werden. „Das soll kein Quatsch-Parlament sein, sondern eines mit Entscheidungsbefugnissen und konkreten Kompetenzen“, sagte Ferner vor Schülern aus den Geschichts- und Sozialkunde-Leistungskursen des Prümer Regino-Gymnasiums. „Dazu gehört auch ein eigenes Budget.“

Von den Jugendlichen wollte er wissen, welche Themen sie interessieren und ob sie bereit wären, sich zu engagieren. „Sonst kann man sich die Mühe sparen, denn wir brauchen eine breite Beteiligung aller Jahrgangsstufen von sechs bis 13“, sagte Ferner.

Bei den Kreistagsfraktionen war die Bereitschaft, in einen Dialog mit den Jugendlichen zu treten, schon einmal groß. Ob Willi Hermes für die CDU, Paula Sonnen für die SPD, Hanns-Georg Salm für die FWG, Regino Esch für die Grünen oder Tobias Oest für die FDP, alle hatten Vertreter zur Diskussionsrunde entsandt – auch wenn der eine oder andere das Thema „Jugendparlament“ durchaus mit Skepsis betrachtete.

Schon eine der ersten Fragen der Schüler traf einen entscheidenden Punkt, denn Schülersprecher Jan Herbst wollte wissen, wie verbindlich denn die Entschlüsse eines Jugendparlaments seien. Die Kompetenzen müsse sich das Jugendparlament erkämpfen, antwortete Ferner. Doch mit einem eigenen Budget könne es durchaus selbstständig entscheiden – natürlich unter der Rechtsaufsicht des Kreistags. „Freibier in der großen Pause geht natürlich nicht“, sagte Ferner. Wie groß dieses Budget denn sein könne, wollte ein Schüler wissen, „vielleicht die Hälfte des Kreisbudgets?“ Konkrete Zahlen konnte freilich noch keiner der Partei-Vertreter nennen, aber Paula Sonnen konnte sich einen Betrag von rund 2000 Euro vorstellen.

Auch die übrigen Schwierigkeiten eines Jugendparlaments blieben bei dem Gespräch nicht ausgespart. Von den beschränkten Bereichen, in denen der Kreis überhaupt zuständig ist, über die Frage, wie man die Jugendlichen ohne eigenes Auto zusammenbekommt und das Problem, dass viele Jugendliche nach dem Schulabschluss erst einmal aus der Region wegziehen.

Das Fazit der Runde: Man muss aufeinander zugehen und sich besser gegenseitig informieren, die Jugendlichen bei den sie betreffenden Themen hinzuziehen. Ob es dazu wirklich eines institutionalisierten Jugendparlaments bedarf, blieb offen.

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