Prümer SPD: Nolte-Schuster fällt bei Listenaufstellung durch

Prüm · Paukenschlag bei der Prümer SPD: Die Fraktionsvorsitzende Birgit Nolte-Schuster ist bei der Aufstellung der Liste für den Verbandsgemeinderat Prüm nicht gewählt worden. Die Politikerin hat daraufhin mit sofortiger Wirkung ihren Fraktionsvorsitz niedergelegt.

(ch) Nolte-Schuster zog nach der Wahlniederlage ihre Kandidatur für den Verbandsgemeinderat zurück und legte mit sofortiger Wirkung auch den Fraktionsvorsitz nieder. Auch aus der Stadtpolitik will sie sich zurückziehen und nicht mehr für den Stadtrat kandidieren.

Es ist 20.53 Uhr am Freitagabend, als Versammlungsleiter Rainer Hoffmann in sachlichem Tonfall verkündet: „Wir haben ein Problem.“ Direkt das erste Wahlergebnis bei der Listenaufstellung der SPD für den Verbandsgemeinderat Prüm hat es in sich: 14 Nein-Stimmen und nur 13 Ja-Stimmen für die Fraktionsvorsitzende Birgit Nolte Schuster. Damit hat sie keine Mehrheit gefunden und ist nicht gewählt.

Ein Paukenschlag direkt zu Beginn, der von den Genossen erst einmal verdaut werden muss. Die erste, die sich äußert, ist Paula Sonnen: „Dieses Wahlergebnis ist unzumutbar, eine Unverschämtheit! Was hier passiert ist kindisch, lächerlich und verursacht großen Schaden für die SPD!“ Als Konsequenz zieht sie ebenfalls ihre Kandidatur für den Verbandsgemeinderat zurück.

Die Getroffene selbst braucht einige Minuten, bis sie sich zu Wort meldet. „Liebe Genossinen und Genossen. Dieses Ergebnis ist sehr enttäuschend. Ich hätte mir mehr demokratisches Bewusstsein gewünscht.“ Niemand habe bei der Präsentation des Wahlvorschlages Kritik geäußert oder einen Gegenvorschlag gemacht. Sie habe für die Fraktion kontinuierliche Arbeit geleistet und viel Zeit und Gedanken investiert. „Doch jetzt sehe ich keine Perspektive für mich mehr“, sagte Nolte-Schuster. Daher ziehe sie die Konsequenz und lege den Vorsitz der Fraktion mit sofortiger Wirkung nieder und sehe von einer weiteren Kandidatur für den Verbandsgemeinderat ab. Es sei hinterhältig, sie so abzustrafen, aber es sei die Entscheidung der Versammlung gewesen. „Mein Platz steht zur Verfügung. Macht es gut, bis dahin!“, gab sie ihren Parteifreunden auf den Weg.

Diese unerwartete Wendung macht am diesem Abend eine Neuwahl der Liste notwendig. Dies wiederum führt zwangläufig zu der Frage, wer aus dem SPD-Ortsverband Prüm die nun verwaiste Spitzenposition übernehmen würde. Nach einer kurzen Besprechung schlagen die Genossen Barbara Hiltawski vor. „Das war so nicht gewollt, es tut mir Leid für Birgit und Paula. Ich musste wirklich schlucken“, sagt Hiltawski, aber man müsse nach vorne schauen. Sie wolle versuchen, den Bruch, der sich gezeigt habe, in den kommenden fünf Jahren heilen.

Zumindest weiß Hiltawski bei der anstehenden Kommunalwahl die Genossen geschlossen hinter sich. Im zweiten Wahlgang wurde sie ohne Gegenstimme oder Enthaltung auf den ersten Listenplatz gewählt.

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