Radfahrer gehen auf die Straße

Trier · Klingelgewitter kündigte sie an: Knapp 50 Radfahrer beteiligten sich heute Mittag an der Fahrrad-Demonstration durch die Trierer Innenstadt.

(mehi) Zum radelnden Protestzug unter dem Motto „Trier braucht Rad“ aufgerufen hatte die Kreisgruppe Trier des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), um ihre Forderung nach einem attraktiven und sicheren Radwegenetz für die gesamte Stadt Trier zu unterstreichen. Zahlreiche Passanten blieben stehen, um sich das rollende Spektakel anzuschauen.

Eskortiert von je zwei Polizeiwagen und -motorrädern bewegte sich die Demo auf zwei Rädern vom Viehmarkt aus durch Metzelstraße, Treviris-Passage, Paulin-, Herzogenbuscher bis Loebstraße und zurück über Park- und Kürenzer Straße zum Hauptbahnhof. Dort sprach sich Matthias Bellmann, verkehrspolitischer Referent des ADFC-Kreisverbands, für eine Fahrradstation aus. Gut erreichbare und abschließbare Fahrradabstellanlagen wie Möglichkeit Fahrradboxen seien auch in der gesamten Stadt verteilt notwendig.

In der Loebstraße plädiert der ADFC für eine direkte Radwegeführung entlang der Fahrbahn. „Das ist der wesentliche Zubringer für Bürger aus Ruwer und dem Ruwertal. Der muss kommen“, rief Bellmann unter lautem Beifallsgeklingel. Fahrradfahrer auf die Straße, forderte er. „Radfahrstreifen auf der Fahrbahn soll der Vorrang vor Bordsteinradwegen eingeräumt werden“, sagte Bellmann. „Seit 1992 kämpfen wir für eine konsequente Förderung des Radverkehrs. Es hat sich nichts geändert.“

Der ADFC Kreisverband Trier fordert von den Kommunalpolitiker des künftigen Stadtrats, in den kommenden fünf Jahren den Radverkehr in der Stadt Trier konsequent zu fördern. Dazu hat er zehn Forderungen aufgestellt:

- Die Öffnung der Fußgängerzone im Bereich der Treviris-Passage für den Radverkehr.

- Möglichkeiten, die Fußgängerzone an bestimmten Stellen mit dem Fahrrad queren zu können, beispielsweise über den Kornmarkt und durch „Mohrs Gässchen“.

-Absenkung aller Bordsteinkanten im Verlauf von Radwegen.

- Eine geradlinige Führung des Radverkehrs an Kreuzungen.

- Eine sichere und lückenlose Radverkehrsanbindung des Hauptbahnhofs an das Stadtzentrum sowie andere Teile Triers.

- Eine Radverkehrsverbindung zwischen Ruwer und Trier-Nord entlang der Loebstraße.

- Eine Fahrradstation am Hauptbahnhof für Pendler und Radtouristen.

- Die Schaffung weiterer Abstellanlagen, auch in innerstädtischen Wohngebieten und an Bushaltestellen.

- Die Öffnung der Fußgängerzone für Radfahrer bis mindestens 11 Uhr, analog zum Lieferverkehr.

- Radfahrstreifen den Vorrang vor Bordsteinradwegen einzuräumen.

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