Radsport: Gerolsteiner-Teamchef von Doping-Vorwürfen gegen Totschnig überrascht/Vorstellung des Radsportteams

(bl) „Es hat mich schlichtweg umgehauen. Die Vorwürfe haben eine Dimension, mit der wir uns bislang noch nicht konfrontiert sahen“: Mit diesen Worten reagiert Hans-Michael Holczer, Chef des Profi-Radteams Gerolsteiner im TV-Gespräch auf die Doping-Anschuldigungen gegen den Ex-Gerolsteiner-Fahrer Georg Totschnig. Zuvor hatte sich das Team noch für die kommende Saison vorgestellt.

Die ARD hatte vermeldet, dass unter anderem die Radprofis Michael Rasmussen, Michael Boogerd und Denis Mentschow in Wien illegale Blut-Transfusionen erhalten haben sollen. Nach ARD-Informationen soll es auch Unterlagen über den österreichischen Ex-Profi Totschnig geben. Genaueres ist bislang nicht bekannt, lediglich die Spekulationen sind bisher öffentlich gemacht worden.

Totschnig fuhr zwischen 2001 und 2006 für den Eifeler Rennstall. Egal, ob sich die Vorwürfe erhärten oder in Luft auflösen - Holczer sieht sich mit einem reinen Gewissen ausgestattet: „Ich weiß von nichts. Es wäre schön, wenn es sich aufklären würde. Wenn Kontakte bestätigt würden, würde ich wissen wollen, wer oder was dahinter steckt. Ist jemand involviert, der noch in meinem Team arbeitet? Fest steht: Es wäre keine organisierte Sache des Teams gewesen.“


Sollten Totschnig, der die Vorwürfe energisch bestreitet, Kontakte nachgewiesen werden, würde Holczer nicht die Brocken hinwerfen: „Eine Einzelaktion eines Fahrers würde meine berufliche Zukunft nicht beeinflussen.“


Beim Team-Sponsor, dem Gerolsteiner Brunnen, ist die Reaktion verhalten. Unternehmenssprecher Stefan Göbel auf TV-Anfrage: „Wir können momentan gar nichts zu dem Thema sagen. Wir erhoffen uns eine schnelle Aufklärung.“

Das Gerolsteiner-Team hat sich derweil für die kommende Saison vorgestellt. Video-Beitrag zur Präsentation unter:

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort