Rätselraten um CDU-Bordell-Besucher

Mainz · Welche CDU-Männer haben den von der Mainzer Staatsanwaltschaft angeklagten Ex-Fraktionsmanager Markus Hebgen auf Kosten des Steuerzahlers in ein Bordell begleitet? Nach Informationen des Trierischen Volksfreundes hat Hebgen die Namen bereits preisgegeben.

(fcg) In der Landespolitik wird heftig gerätselt, welche fünf CDU-Männer den von der Staatsanwaltschaft Mainz angeklagten ehemaligen Fraktionsmanager Markus Hebgen im Sommer 2005 auf Kosten des Steuerzahlers in ein Berliner Bordell begleiteten. Wie der Trierische Volksfreund erfuhr, hat Hebgen die Namen dem Mainzer Leitenden Oberstaatsanwalt Klaus Puderbach preisgegeben. Auch Justizminister Heinz Georg Bamberger (SPD) kennt sie.

Nach Informationen des Trierischen Volksfreundes hat Bamberger vergangene Woche den Rechtsausschuss des Landtags in vertraulicher Sitzung informiert, er habe die Namen vor sich liegen. Verraten hat er sie den Abgeordneten aber nicht. Nun pocht die SPD-Landtagsfraktion darauf, das Parlament habe ein Recht darauf, informiert zu werden. Notfalls werde man dies mit einer gutachterlichen Stellungnahme erzwingen, sagt SPD-Fraktionschef Jochen Hartloff.

Die Staatsanwaltschaft Mainz wirft Hebgen Untreue in 18 Fällen und Betrug in einem Fall vor. Unter anderem wird ihm der nächtliche Abstecher im Sommer 2005 in die exklusive Villa Rascona zur Last gelegt. Und zwar deshalb, weil Hebgen die Rechnung über 2900 Euro für das Amüsement mit „bezaubernden jungen und exotischen Schönheiten“ (Werbespruch auf der Internetseite des Nachtclubs) mit der Fraktionskreditkarte bezahlt hat. Die Einnahmen der Fraktionen im Landtag resultieren im Wesentlichen aus Steuergeldern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort