Realschul-Eltern fordern niedrigere PCB-Grenzwerte

Hermeskeil · Der Elternbeirat der schadstoffbelasteten Erich-Kästner-Realschule in Hermeskeil will eine Podiumsdiskussion über „PCB und seine Folgen“ zum Anlass nehmen, eine Petition an den Mainzer Landtag auf die Reise zu schicken. Das Land soll die Grenzwerte für PCB-Belastungen senken.

 Der Kreis beteiligt sich an der Sanierung des Schulzentrums Hermeskeil und finanziert unter anderem PCB-Messungen mit. TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

Der Kreis beteiligt sich an der Sanierung des Schulzentrums Hermeskeil und finanziert unter anderem PCB-Messungen mit. TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

Mit dem Mittel der Petition – also eine Bitte von Bürgern – wollen die Eltern erreichen, dass das Land Rheinland-Pfalz die derzeit gültigen PCB-Grenzwerte senkt. „Wir wollen damit eine Ungleichbehandlung beseitigen, weil der PCB-Grenzwert bei uns dreimal so hoch als in anderen Bundesländern ist“, sagt Elternsprecherin Ulla Kolling.

Zur Erklärung: In Rheinland-Pfalz liegt beispielsweise der sogenannte Interventionswert, bei dessen Überschreitung Schulräume sofort geschlossen werden müssen, bei einer PCB-Konzentration von 9000 Nanogramm pro Kubikmeter Luft. In anderen Bundesländern ist er auf 3000 Nanogramm festgesetzt. Bei der in Rheinland-Pfalz geltenden Regelung wird die mittlere Aufenthaltsdauer in dem Räumen zugrunde gelegt. Die Berechnung beruht also darauf, dass sich die Betroffenen in Schulgebäuden nicht 24 Stunden, sondern nur acht Stunden der Belastung aussetzen.

PCB (Polychlorierte Biphenylene) sind giftige chemische Chlorverbindungen und gelten als krebsverdächtig. Sie sind seit 2001 weltweit verboten. Im Hermeskeiler Schulzentrum, das in den 1970er-Jahren gebaut wurde, hatten Messungen in mehreren Räumen eine erhöhte PCB-Luftbelastung ergeben. Es wird deshalb derzeit für sieben Millionen Euro saniert.

Die Podiumsdiskussion findet am Dienstag, 24. November (19 Uhr Hochwaldhalle), statt.

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