Region: Frauen übernehmen mit Scheren das Kommando - Glasverbot in Trier (mit Fotostrecken)

Mit der "Erstürmung" des Rathauses hat der Straßenkarneval in Trier begonnen. Zum ersten Mal holten die Jecken den Oberbürgermeister im Rathaus ab. Die Stadt Trier hat an Weiberfastnacht erstmals ein Glasverbot auf dem Hauptmarkt ausgesprochen. Auch in anderen Orten der Region haben die Weiber die Rathäuser erobert.

(woc/dpa) Mit Scheren schneiden die Frauen die Krawatten ab - und entschädigen ihre Opfer mit einem Küsschen („Bützje“). Anschließend wird bis in die Nacht hinein kräftig gefeiert. Um 11.11 Uhr wurde das Rathaus in Wittlich von den Möhnen erobert; ebenso das in Bernkastel-Kues.

In Trier stürmten Karnevalisten um 10 Uhr erstmals das Trierer Rathaus. Klaus Jensen wehrte sich zwar in seiner Amtsstube gegen die Machtüberabe an die Narren, wurde dann aber doch von der Stadtgarde zum Hauptmarkt "abgeführt". Den Rathausschlüssel hielt der Stadtchef dabei allerdings noch fest umschlungen, doch bei der Prinzenproklamation auf der Hauptmarktbühne übergab er ihn für die närrischen Tage doch noch den Jecken. Hunderte strömten auf den Hauptmarkt und feierten um am Vormittag bei bester Stimmung und Schunkelmusik. Die Polizei hat sich an den Zufahrtsstraßen postiert, damit niemand Glasflaschen mit auf den Hauptmarkt bringt. Das Verbot gilt von 12 bis 18 Uhr. "Die Verletzungsgefahr ist zu groß", erklärte eine junge Polizistin. Den Alkohol füllten sich vor allem die älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen kurzerhand in große Plastikflaschen um. Bis zum Mittag meldete die Polizei keine besonderen Vorkommnisse.

Je nach Region wird der Tag auch „schwerer Donnerstag“ oder „fetter Donnerstag“ genannt. Das kommt daher, weil am letzten Donnerstag vor der Fastenzeit noch einmal schwer und fett gegessen werden darf.

Ein Video zur Altweiberfastnacht in Trier sehen Sie heute ab 16 Uhr hier in volksfreund.tv

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