Notfälle Rettung endet nicht mehr an der Grenze

Trier · Mit neuem Abkommen ist es künftig egal, ob Hilfe im Notfall aus Luxemburg oder Deutschland kommt.

 Im Notfall geht es schneller über die Grenze – dafür sorgt ein neues Abkommen, das gestern unterzeichnet wurde: Der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Luxemburgs Innenministerin Taina Bofferding (rechts) posieren vor zwei Rettungswagen.

Im Notfall geht es schneller über die Grenze – dafür sorgt ein neues Abkommen, das gestern unterzeichnet wurde: Der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Luxemburgs Innenministerin Taina Bofferding (rechts) posieren vor zwei Rettungswagen.

Foto: TV/Bernd Wientjes

Ein Unfall auf der Bundesstraße 419 zwischen Wincheringen und Palzem im Kreis Trier-Saarburg hat vor 17 Jahren den Ausschlag gegeben für die Gründung der sogenannten First Responder Obermosel.  Der Rettungswagen aus Saarburg traf 22 Minuten nach Eingang des Notrufs an der Unfallstelle ein, sieben Minuten über die vom Gesetz vorgeschriebene Frist. Der schwer verletzte Autofahrer auf der B 419 überlebte zwar. Doch der Unfall war auch nicht der erste, bei dem die Frist überschritten wurde. Die Entfernungen seien zu groß für den Rettungswagen aus Saarburg oder Konz, hieß es damals. Obwohl die Orte an der Obermosel nur durch die Mosel getrennt von Luxemburg entfernt liegen und ein Rettungswagen von jenseits der Grenze etwa aus Remich oder Grevenmacher womöglich schneller bei einem Notfalleinsatz auf der deutschen Seite wäre, war dies bislang nicht möglich. Es gibt derzeit nur eine Vereinbarung seitens des Landes Rheinland-Pfalz mit der Luxemburger Luftrettung, deren Rettungshubschrauber in der Grenzregion zum Einsatz kommt. Immer dann, wenn ein Notarzt benötigt wird und auf deutscher Seite keiner in erreichbarer Nähe zur Verfügung steht, etwa, weil er sich in einem anderen Einsatz befindet, wird von der Integrierten Leitstelle in Trier der Hubschrauber der Luxemburger Luftrettung alarmiert. Für Rettungswagen galt das bislang eben nicht. Um diese Rettungslücke vor allem an der Obermosel zu schließen, wurden 2003 die First Responder Obermosel gegründet. Die ehrenamtlichen, ausgebildeten Ersthelfer sollen die Lücke schließen, bis der Notarzt kommt und damit die Erfolgsaussichten für die Behandlung des Patienten verbessern. Auf über 100 Einsätze pro Jahr kommt die mittlerweile zur Freiwilligen Feuerwehr gehörende Einheit.