Soziales Rheinland-pfälzische Tafel-Chefin kritisiert Essener Aufnahmestopp
Trier · Die Vorsitzende des rheinland-pfälzischen und saarländischen Verbands der Tafeln, Sabine Altmeyer-Baumann, hat den Beschluss der Essener Tafel, vorerst nur noch deutsche Kunden aufzunehmen, scharf kritisiert. „Wir helfen Menschen in Not“, sagte Altmeyer-Baumann dem Trierischen Volksfreund, da spiele Herkunft, Nationalität oder Geschlecht keine Rolle.
Die Essener Tafel habe mit ihrem Aufnahmestopp für Ausländer sehr unglücklich reagiert. „Das wirft auch auf andere Tafeln ein schlechtes Licht“, sagte die Landesverbandsvorsitzende der Zeitung.
Bei der Essener Tafel, die Nahrungsmittelspenden weitergibt, müssen sich Interessenten registrieren. „Da aufgrund der Flüchtlingszunahme in den letzten Jahren der Anteil ausländischer Mitbürger bei unseren Kunden auf 75 Prozent angestiegen ist, sehen wir uns gezwungen um eine vernünftige Integration zu gewährleisten, zurzeit nur Kunden mit deutschem Personalausweis aufzunehmen“, erläutert der Verein Essener Tafel auf seiner Internet-Seite.
Unter den Klienten der 54 rheinland-pfälzischen und zehn saarländischen Tafeln liegt der Migrantenanteil nach Angaben des Trierischen Volksfreunds bei durchschnittlich 30 Prozent und damit deutlich unter dem Essener Wert. Nach Angaben der Landesverbandschefin war der Zulauf von ausländischen Tafelkunden hoch, als auch die Flüchtlingszahlen massiv anstiegen. Schon seit längerem seien diese Zahlen aber wieder zurückgegangen. Verdrängungsprozesse, wie sie aus Essen geschildert werden, gebe es in Rheinland-Pfalz nicht, sagt Sabine Altmeyer-Baumann dem Volksfreund. Mehr zum Thema lesen Sie hier.
