24h: Unglaubliche Stimmung in der Nacht – Ganz enges Rennen an der Spitze

Nürburgring · Die 42. Auflage des ADAC Zurich 24h-Rennens auf dem Nürburgring verlief im Gegensatz zum Vorjahr ohne nächtliche Kapriolen, so dass die über 600 Fahrerinnen und Fahrer die Parforce-Jagd durch die „Grüne Hölle“ vorbei an den illuminierten Campingplätzen mit flackernden Lagerfeuern unbeirrt fortsetzen könnten.

24h: Unglaubliche Stimmung in der Nacht – Ganz enges Rennen an der Spitze
Foto: Sven Eisenkrämer

"Es wird in diesem Jahr permanent auf unglaublich hohem Niveau gefahren, die Teams an der Spitze sind auch nach drei Viertel des Rennens noch ganz eng beieinander", spendete Altmeister Hans-Joachim "Strietzel" Stuck den Piloten am frühen Sonntag morgen nach einem romantischen Sonnenaufgang ein Lob und orakelte: "Es hat ja schon 24h-Rennen gegeben, die erst in der allerletzten Runde entschieden wurden. Hoffentlich spielen da alle auf der Strecke mit, falls es wirklich noch ganz zum Schluss zum showdown kommen sollte."

Das Geschehen auf den 25 Kilometern (Nordschleife inklusive GP-Strecke) war von Beginn an äußerst turbulent. Daran änderte sich auch während der Nacht nichts. 30 Mal wechselte in den ersten 16 Rennstunden die Führung. Der Abstand zwischen den zwei Erstplatzierten - dem Mercedes-Benz SLS AMG GT3 mit dem Kelberger Christian Menzel von Black Falcon und dem Audi R8 LMS ultra mit der Startnummer vier von Phoenix Racing - betrug nach 98 absolvierten Runden hauchdünne 0,1 Sekunden mit Zeiten unter 8.30 Minuten. Einfach unglaublich. Im schnellsten BMW Z4 GT3 mit der Startnummer 20 hatte das Quartett des BMW Sports Trophy Team Schubert auf Rang drei 42,7 Sekunden Rückstand auf die Spitze. In Schlagdistanz liegt der Porsche 911 GT3 R von Falken Motorsports auf Rang vier.

Auf den Punkt brachte es in der Nacht Oliver Kainz (Daun / Kottenheim) im Porsche 911 GT§ RSR: "Das Fahren im Dunklen macht mir riesigen Spaß - man kann da einfach alles andere ausblenden. In die aufgehende Sonne zu fahren, ist einfach wunderschön." Der Hyundai Genesis V6 mit dem Eifeler Pärchen Joachim Kiesch / Alexander Köppen, das zu Beginn des Rennens arg gebeutelt war, ging nach getauschtem Motor und behobenen Getriebeproblemen wieder ins Rennen. Das Team meldete in der Nacht:" Am Brünnchen hat man durch die vielen Lagerfeuer wirklich eingeschränkte Sicht - da hilft manchmal nur blindes Vertrauen."

Dagegen meldete der McLaren mit Rudi Adams und Arno Klasen aus Ahütte und Karlshausen, den die Crew nach heftigen Getriebeproblem zu Beginn des Rennens wieder flott gekriegt hatte, gegen 4,35 Uhr einen technischen Defekt im Bereich der Fuchsröhre. Aufgrund der vielen Kollisionen war die gesamte Strecke trotz der aufwendigen Arbeit der Marshals überall mit vielen kleinen Trümmerteilchen übersät, was immer wieder zu Reifenschäden führte. In den illuminierten Boxen herrschte während der gesamten Nacht geschäftiges Trieben. Kein Vergleich aber zu dem Wetterchaos aus dem Jahr 2013, als für Stunden "nichts mehr ging". Viele Fahrer bestätigten im Gespräch mit volksfreund.de: "Es ist eine Riesenstimmung rund um die Strecke. Es macht viel Spaß, in dieser Atmosphäre zu fahren."

Lesen Sie auch: 24-Stunden-Rennen: Hektischer Beginn mit Blech und Trümmerteilen

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort