E-Mails schreiben, Musik und Filme kaufen und herunterladen, sich informieren, Geschäfte machen - das alles kann man im weltweiten Netz. Doch viele Dörfer in Eifel, Mosel und Hunsrück sind abgehängt, kommen nicht auf die Datenautobahn.

Der Breitbandatlas des Bundeswirtschaftsministeriums weist zahlreiche Gemeinden als zurückgeblieben aus: Dort ist meistens nur ein langsamer Zugriff aufs Internet möglich. Innenminister Roger Lewentz (SPD) kündigt im Volksfreund eine Initiative des Landes an: "Schnelles Internet ist zwingend, weil es nicht nur zum Kommunizieren dient, sondern auch eine Chance für Gewerbetätigkeit bietet." Bis Jahresende wolle die Landesregierung "eine Grundversorgung unter Einbeziehung aller Technologien für jeden Bürger gewährleisten".

Dies soll mit Hilfe eines Kreditprogramms mit günstigen Zinsen für Gemeinden gelingen, das nach TV-Informationen 50 Millionen Euro beträgt und voraussichtlich über die landeseigene Förderbank ISB abgewickelt wird. Das Land kurbelt das Programm mit fünf Millionen Euro aus dem Doppelhaushalt an. Im Innenministerium wird ein Beraterteam gebildet, das die Gemeinden beim Antrag unterstützt.

Um Internetzugänge für private Haushalte und Firmen zu schaffen, müssen die Kommunen mit Anbietern wie der Telekom, Vodafone oder O2 verhandeln. Aber diese würden oft viel Geld verlangen, weil sich der Anschluss für sie nicht rechne, sagt Winfried Manns, Geschäftsführer des Gemeinde- und Städtebundes. Sein Kommentar zur Initiative des Landes: "Alles, was Internet ermöglicht oder beschleunigt, ist gut." Auch der Bitburg-Prümer Landrat Joachim Streit sagt: "Dringend erforderlich."

Nach Einschätzung von Manns "reichen die Mittel aber bei weitem nicht aus". Landrat Streit sagt, allein der Eifelkreis benötige zwölf Millionen Euro, um alle Gemeinden anzuschließen.