Region Trier Luxemburger Flughafen, Eifel-Park oder Mosel: Welche Ziele Sie mit dem 9-Euro-Ticket und Bus und Bahn erreichen

Trier/Wittlich/Bitburg · Welche Ziele kann man mit dem 9-Euro-Ticket in der Region erreichen? Wir erklären Ihnen, wie Sie mit Zug und Bus an die Mosel, in die Eifel oder sogar zum Luxemburger Flughafen kommen - und warum sie in manchen Fällen viel Geduld aufbringen müssen.

9-Euro-Ticket: Diese Ziele können Sie mit Bus & Bahn in Eifel, Mosel, Trier, Hunsrück erreichen
Foto: dpa/Monika Skolimowska

Das 9-Euro-Ticket ist nun in ganz Deutschland erhältlich. Es gilt für einen kompletten Monat, Start ist der 1. Juni. Praktisch alle regulären Linienverbindungen werden mit dem Ticket im Juni und den beiden folgenden Monaten nutzbar sein, mit Ausnahme des Fernverkehrs und Angebote privater Verkehrsbetreiber.

Dabei sind diese bislang alles andere als ungenutzt: Schon jetzt sind jährlich 24,3 Millionen Fahrgäste mit den Zügen und Bussen des Verkehrsverbundes Region Trier, kurz VRT, unterwegs. Durchschnittlich habe jeder Nutzer 45,8 Fahrten im Jahr gemacht, teilt der Verbund auf seiner Website mit.

Im Alltag ist davon auszugehen, dass die Fahrten vor allem dem beruflichen oder privaten Alltag geschuldet sind, um Freunde zu besuchen oder zur Schule oder zur Arbeit zu fahren (Fernreisen sind hier mal ausgenommen). Aber was ist mit Freizeitparks, Museen und Sehenswürdigkeiten? Nur mit Auto erreichbar, weil das Ziel weit entfernt oder zu abgelegen ist? Oder schlicht kein Bus dorthin fährt? Wir haben einige Beispielrouten mit Hilfe der Auskunftsseiten der Verkehrsbetreiber herausgesucht (Links siehe Infobox).

Weingenuss an der Mosel: Von Trier nach Traben-Trarbach

An die Mittelmosel mit dem Zug? Das geht. Romantische Vorstellungen von einer idyllischen Fahrt entlang der Weinberge muss man sich allerdings abschminken: Die einstige „Moselbahn“ wurde schon vor 60 Jahren stillgelegt. Heute werden die Zugreisenden mit der wechselweise alle 30 Minuten fahrenden Regionalbahn RB81 oder dem Regionalexpress RE1 in Richtung Koblenz über Wittlich geführt. Erst nach einer Stunde Fahrtzeit erreicht der Zug das Moseltal bei Bullay. Ab da können wir uns die Nase am Zugfenster plattdrücken und die Aussicht genießen weiter Richtung Koblenz - oder aussteigen und über eine Nebenlinie ein Stück zurückfahren und so die Weinstadt Traben-Trarbach erreichen. Dauer der Kurzstrecke: etwa 18 Minuten.

Alternativ steigt man schon am Wittlicher Bahnhof aus und spart sich damit die Fahrt bis Bullay. Stattdessen nehmen wir die Buslinie 350 zur Mosel. Sie benötigt 38 Minuten, um Traben-Trarbach zu erreichen. Allerdings müssten Reisende in unserem Fall samstags eine dreiviertel Stunde am Bahnhof auf den Bus warten. Dafür steuert der Bus auf seinem Weg auch Ürzig und Kröv an. Das vorzeitige Aussteigen in Wittlich hat zudem einen weiteren Vorteil: Wer nach Bernkastel-Kues statt nach Traben-Trarbach will, ist hier besser bedient mit den Linien 300 oder 333 (Dauer: 27 Minuten). Denn zwischen Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues verlaufen keine Schienen mehr.
In die andere Richtung, an die Obermosel oder die Saar hinauf, lässt sich ebenfalls das 9-Euro-Ticket für eine Zugfahrt nutzen: Sowohl nach Saarburg als auch nach Perl (Obermosel) verkehren halbstündig Regionalbahn und Regionalexpress hin und zurück. Details gibt es auf der Website der Deutschen Bahn.

Von Bitburg und Trier zum Flughafen in Luxemburg

Sie haben einen Flug an den Strand gebucht? Und keine Lust, Ihr Auto am Flughafen in Luxemburg für eine Woche abzustellen? Wie wäre es mit dem Bus oder Zug? Das ist möglich - allerdings mit Einschränkungen:

Denn auch wenn das 9-Euro-Ticket im ausländischen Luxemburg nicht angewendet werden kann, müssen Bus- und Bahnfahrer aus der Region nicht mit Mehrkosten rechnen: Der ÖPNV im Nachbarland ist kostenlos, bezahlt werden muss nur die Fahrt bis zur Grenze. Und der Flughafen Findel wird auch von Bussen angesteuert. Allerdings: mit Ausnahme einiger morgendlicher Verbindungen an Werktagen (Linie 117, Emile Weber) gibt es keine Direktverbindung aus dem Raum Trier. Flugpassagiere müssen in der Regel vielmehr zunächst den Luxemburger Hauptbahnhof ansteuern und von dort die Buslinie 29 zum nahegelegenen Airport nehmen. Die Linie ist bis Mitternacht in Betrieb.

Von Bitburg hingegen fährt überhaupt kein Zug ins Nachbarland. Vielmehr steigen Fluggäste zum Beispiel in die Linie 410 und fahren über Echternach bis zum luxemburgischen P&R in Junglinster (eine Stunde). Von dort geht es in weiteren 27 Minuten mit dem Bus 120 weiter bis zum Findel.

Es gibt noch weitere Buslinien, die allerdings als Angebote luxemburgischer Unternehmen nicht in den Geltungsbereich des 9-Euro-Tickets fallen. Wer einen solchen Bus also ab Deutschland nimmt, muss den Transport bis zur Grenze extra bezahlen. Das betrifft die luxemburgischen RGTR-Linien (118, 132, 134, etc.). Sie wenden den rein luxemburgischen RegioZone-Tarif an und sind von der bundesdeutschen Gesetzgebung unabhängig.

Nach Trier zum Shoppen und zur Römer-Ausstellung

Mit dem Auto ist Trier gut zu erreichen, und die Parkplatzsuche dürfte dank mehrerer Großgaragen und P&R an Großereignissen in der Regel unproblematisch sein. Aber auch mit Bus und Bahn ist die Stadt aus der näheren Umgebung gut erreichbar. So fahren etwa entlang Mosel und Saar Züge stündlich von und nach Trier (siehe oben). Aber wie steht es mit der Anfahrt ab entfernteren Orten wie Prüm, Hermeskeil, Großlittgen oder Schalkenmehren aus? Nachfolgend einige Routen, um die Stadt mal an einem Samstag ohne Auto anzusteuern - oder um der Stadt an eben diesen Tagen für einen Tagesausflug in die Umgebung zu entfliehen.

Mit Bus und Bahn nach Trier
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Wie komme ich nach Trier mit Bus uns Bahn?

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Quer durch die Region: Von Morbach nach Ernzen (Teufelsschlucht)

Diese Strecke dürfte wohl nur was für absolute Liebhaber des ÖPNV oder für Sparfüchse sein: Wer vom Hunsrück aus die berühmte Felsenlandschaft bei Ernzen an der Sauer im Grenzgebiet zu Luxemburg besuchen will, muss viel Zeit für die Hin- und Rückfahrt einplanen. Allein die Hinfahrt ist viereinhalb Stunden lang. Andererseits kann ja auch die Reise selbst das Ziel sein.

Zum Beispiel könnten Interessierte an einem Samstag, 2. Juli, um 9.44 Uhr in Morbach mit der Linie 311 nach Bernkastel-Kues starten. Um diese Uhrzeit wäre ein sogenanntes „Anruf-Linientaxi“ zu nutzen, welches mit einer vorherigen Mindestfrist angefordert werden muss (Telefon 0261-29670388, Zuschlag eventuell erforderlich). Am Forum in Kues geht es dann nach einer kurzen Wartezeit weiter mit der Linie 555 nach Wittlich. Dort steigen wir in die Bahn (RE1) um, Richtung Trier, und fahren ab dort eine weitere Stunde weiter mit dem Bus, diesmal der Linie 420. Unser Ziel: die Gemeinde Irrel im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Von dort geht es kurz darauf auf eine weitere zehnminütige Busfahrt (Linie 431) bis nach Ernzen.

Wer es bis dahin geschafft hat, steht im Eingangsbereich der Teufelsschlucht und des angrenzenden Dino-Parks. Nur müsste man dann wohl eigentlich auch zeitig wieder zurück ... übrigens: Prinzipiell könnten Besucher auch bereits von Irrel aus zur Schlucht gehen, der Spaziergang ist zwei bis drei Kilometer lang, allerdings geht es etwas bergauf.

Von der Säubrennerkirmes zum Eifel-Park beziehungsweise umgekehrt

Mit der Familie einen Ausflug machen: das klappt aber auch mit wesentlich kürzeren Fahrtzeiten. Denn mit einer zweistündigen Bus- und Bahnfahrt könnten beispielsweise Wittlicher Eltern mit ihren Kindern den Eifelpark bei Gondorf erreichen (oder umgekehrt Gondorfer Familien die Säubrennerkirmes aufsuchen). Von Wittlich aus nimmt man dafür den Zug Richtung Trier. Kurz davor, am Haltepunkt Trier-Ehrang, wechseln wir auf die Regionalbahn 22 und begeben uns auf die Eifelstrecke.

Die Linie war durch die Flutkatastrophe arg in Mitleidenschaft gezogen worden, wird aber nun Stück um Stück wieder freigegeben. Noch ist die Bahnlinie teils gesperrt. Der Zug fährt derzeit nur bis Auw an der Kyll. Ab dem 28. Mai wird sie aber auch bis Kyllburg und damit unser Ziel Phillipsheim geöffnet. Denn von diesem Haltepunkt, 8,5 Kilometer von Auw entfernt, führt laut Eifelpark-Betreibern ein „kinderwagenfreundlicher Wanderweg“ zum Park. Der Fußweg beträgt etwa 35 Minuten.

Nach jetzigem Stand bräuchte man von Wittlich Bahnhof nach Auw an der Kyll mit der Bahn knapp eine Stunde, bis Philippsheim müssten wohl weitere zehn Minuten eingeplant werden.
Die Alternative wäre übrigens die Linie 403, die unter der Woche mehrmals am Tag direkt Wittlich und Bitburg (auf dem Weg Gondorf) verbindet. Zwischen einer Stunde und 17 Minuten bis zwei Stunden kann die Fahrt dauern (wenn in Binsfeld umgestiegen werden muss). Um Gondorf zu erreichen, müssten Fahrgäste nach 50 Minuten Fahrtzeit im benachbarten Dudeldorf aussteigen und ein Stückchen zu Fuß gehen. Indes: Am Wochenende ist die 403 zwischen beiden Städten nicht im Einsatz.

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