Medizin Ärzteprotest: Arbeitgeber machen Angebot

Trier/Saarburg · () Möglicherweise kommt Bewegung in den festgefahrenen Tarifkonflikt zwischen Arbeitgebern und Ärzten an kommunalen Krankenhäusern und an Gesundheitsämtern.  Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) teilte gestern mit, man habe der Ärztegewerkschaft Marburger Bund ein neues Angebot vorgelegt.

 Ärzteprotest:  Szene bei der zentralen Kundgebung der Ärztegewerkschaft Marburger Bund am Frankfurter Römerberg.

Ärzteprotest:  Szene bei der zentralen Kundgebung der Ärztegewerkschaft Marburger Bund am Frankfurter Römerberg.

Foto: dpa/Silas Stein

„Mit dem heutigen Angebot hat der Marburger Bund die Garantie, den seit vielen Jahren bestehenden Tarifvertrag für die Krankenhausärzte auch rechtlich zweifelsfrei zu sichern“, sagte VKA-Verhandlungsführer Dirk Tenzer. Er gehe davon aus, „dass wir nun zügig von der Straße an den Verhandlungstisch zurückkehren, um die inhaltlichen Verhandlungen konsequent fortzusetzen.“ Neben der Tarifsicherung hat der Marburger Bund auch Entlastungen der Krankenhausärzte bei Bereitschaftsdiensten und Gehaltserhöhungen gefordert.

Zusätzlich zur regelmäßigen Arbeit leisteten die Ärzte in den Kliniken Bereitschaftsdienste in der Nacht, an Wochenenden und an Feiertagen, sagt  Rudolf Henke,  Vorsitzender des Marburger Bundes. „Wir stellen diese Dienste nicht infrage, wir knüpfen die Anordnung der Dienste aber an Voraussetzungen wie klare Höchstgrenzen, eine verlässliche Planung und zwei freie Wochenenden im Monat.“

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, haben am Mittwoch mehrere Tausend Ärzte an einer Kundgebung in Frankfurt teilgenommen. Auch in der Region beteiligten sich Mediziner an den Protesten. Amtsärzte des Trierer Gesundheitsamtes legten kurzzeitig ihre Arbeit nieder. Auch Ärzte des Saarburger Krankenhauses, dem einzigen kommunalen Krankenhaus in der Region, waren vom Marburger Bund zum Streik aufgerufen. Anders als von uns berichtet, hätten aber keine Mediziner des Hauses an den Protesten teilgenommen, sagte ein Sprecher des Krankenhaus-Trägers, des Kreises Trier-Saarburg.

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