Nach Gerüchten gibt’s jetzt Gewissheit Nach Japan verlegte US-Kampfjets wieder zurück in Spangdahlem

Spangdahlem · Anfang des Jahres gab es Gerüchte, dass die Verlegung von zwölf Kampfflugzeugen aus der Eifel nach Kadena endgültig sein könnte. Jetzt gibt es in dieser Sache Gewissheit.

Die Anfang des Jahres nach Japan verlegten F-16-Kampfjets sind wieder zurück auf ihrem Heimatstützpunkt Spangdahlem in der Eifel.

Die Anfang des Jahres nach Japan verlegten F-16-Kampfjets sind wieder zurück auf ihrem Heimatstützpunkt Spangdahlem in der Eifel.

Foto: dpa/Boris Roessler

Drei Monate nach ihrer Verlegung auf den japanischen US-Luftwaffenstützpunkt Kadena sind zwölf F-16-Kampfjets wieder auf ihren Heimatflughafen Spangdahlem zurückgekehrt. Das berichten mehrere US-Militärmagazine in ihren Internetausgaben. Die Flugzeuge seien durch F-15-Militärjets von einem US-Stützpunkt ersetzt worden, heißt es.

Warum die Kampfjets von der Airbase Spangdahlem nach Japan verlegt wurden

Hintergrund der Verlegung ist, dass die in Kadena stationierten 48 amerikanischen F-15-Kampfflugzeuge nach und nach dort abgezogen werden. Die Flugzeuge gelten als veraltet. Sie sollten zunächst durch F-22-Tarnkappenjäger vom US-Stützpunkt Elmendorf in Alaska und Kampfjets aus Spangdahlem ersetzt werden.

Zwar war von einem zeitlich befristeten Einsatz die Rede. Doch gab es Spekulationen, dass die Militärjets aus der Eifel durchaus für einen längeren Zeitraum in Kadena stationiert bleiben könnten. Das niederländische Luftfahrtmagazin Scramble hatte zu Beginn der Verlegung aus Spangdahlem sogar spekuliert, es könne das letzte Mal gewesen sein, dass die Jets deutschen Boden verlassen hätten.

Laut Scramble gehört die Spangdahlemer Einheit zu den modernsten und am besten ausgebildeten amerikanischen F-16-Staffeln. In den vergangenen Jahren habe die 480. Staffel an mehreren großen Nato-Übungen teilgenommen und Einsätze in Polen, Rumänien oder Schweden geflogen. Seit Kurzem seien die in Spangdahlem stationierten Kampfjets zudem mit einem hochmodernen Radarsystem ausgestattet, das eine noch präzisere Erfassung des Luftraums ermögliche.

Der Luftwaffenstützpunkt Kadena dient seit Jahrzehnten als Dreh- und Angelpunkt im Pazifik. Die strategische Lage des Stützpunkts macht ihn nach Angaben der US-Militärs zu einem „unverzichtbaren Standort, um regionale Gegner abzuschrecken und die US-Luftstreitkräfte im gesamten Raum einsetzbar zu machen“. Okinawa und seine Nachbarinseln bilden die südlichste Präfektur Japans. Sie liegt näher an Taiwan als an Tokio.

Die kommunistische Führung Chinas betrachtet Taiwan als Teil der Volksrepublik. Als Antwort auf die Visite von Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen in den USA und ihre Gespräche mit dem Vorsitzenden des amerikanischen Abgeordnetenhauses, Kevin McCarthy, hatte China zuletzt groß angelegte Manöver um Taiwan abgehalten.

Die Airbase Kadena ist der nächstgelegene US-Stützpunkt zu Taiwan.

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