Aktionsbündnis sieht Krankenhäuser in Gefahr

Den Krankenhäusern fehlen bundesweit zwei Milliarden Euro. Ein Aktionsbündnis von Krankenhausgesellschaft über Städtetag bis zur Gewerkschaft Verdi fordert ein Ende des politischen Spardiktats für Kliniken.

Mainz. (win) Um rund 90 000 ist die Zahl der Beschäftigten in den Kliniken laut Deutscher Krankenhausgesellschaft zwischen 1996 und 2006 gesunken. In Rheinland-Pfalz ging die Zahl des Pflegepersonals um etwa 4000 auf 19 000 zurück. Weniger Geld für die Krankenhäuser, weniger Personal und eine um durchschnittlich drei Tage kürzere Verweildauer der Patienten haben zu intensiverer Behandlung und erheblich schwierigeren Arbeitsbedingungen geführt, so Andrea Hess, stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin. Gebe es kein Ende der Sparvorgaben, stünden Pflegequalität und eine zumutbare, wohnortnahe Krankenhausversorgung auf dem Spiel.Eine Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung attestierte bereits 2006 jedem dritten Krankenhaus deutschlandweit eine erhöhte Insolvenzgefahr. Steigende Kosten und Anforderungen setzten die Krankenhäuser zunehmend unter Druck, reklamiert das Aktionsbündnis und warnt vor ausgehenden Lichtern in den Krankenhäusern. Verdi fordert von der Bundesregierung ein Ende der gedeckelten Pauschalfinanzierung der Kliniken. Stattdessen müsse ein Personalbemessungskonzept eingeführt werden. Gleichzeitig müsse das Land seine Investitionszuschüsse von derzeit rund 50 Millionen Euro deutlich erhöhen. Rheinland-Pfalz steht mit 150 Euro Fördermittel je Behandlungsfall im Vergleich der 16 Länder nur an elfter Stelle.

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