Preissteigerung Sonnenblumenöl ist bei Aldi jetzt noch teurer – so weit steigen die Preise

Trier · Fünf Euro für eine Flasche Öl beim Discounter? Der Ukraine-Krieg lässt in deutschen Supermarktregalen die Preise weiter steigen. Sonnenblumenöl könnte bald so teuer sein wie Olivenöl.

Aldi: Sonnenblumenöl noch teurer - So weit steigt der Preis
Foto: TV/Thorben Behring

Die Lebensmittelpreise steigen weiter. Aktuell davon betroffen sind auch Speiseöle. Wer noch Flaschen im Regal findet, muss teilweise tief in die Tasche greifen. Beim Discount-Marktführer Aldi erklimmt nun ein Sonnenblumenöl neue Preishöhen.

Aldi: Ein Liter Sonnenblumenöl für fast 5 Euro

Aldi verkauft seinen Kunden seit kurzem ein Sonnenblumenöl der Marke Ondosol. Der Preis pro Flasche: 4,99 Euro. Die mittlerweile ausverkaufte Aldi-Eigenmarke soll zuvor bei einem Literpreis von 3,20 Euro gelegen haben. Ein deutlicher Preisanstieg: Laut „Focus Online“ kostet das verfügbare Sonnenblumenöl im Vergleich zum Januar jetzt etwa 550 Prozent mehr. Damals hatte es noch ungefähr 90 Cent gekostet.

Aldi: Sonnenblumenöl noch teurer - So weit steigt der Preis
Foto: TV/Thorben Behring

Doch damit nicht genug. In vielen Supermärkten ist Sonnenblumenöl seit Wochen weitgehend ausverkauft. Ein Blick in den Markt von Aldi Süd in Trier-West zeigt aber: Hier stehen nun mehrere Kartons mit dem 4,99-Euro-Öl. Viele Flaschen sind noch verfügbar. Dabei der Hinweis an die Kunden: Höchstens drei Flaschen pro Einkauf. Wie stark die Nachfrage derzeit ist, wollten die Mitarbeiter der Filiale vor Ort nicht sagen.

Dass die Verbraucher Speiseöl immer noch stark nachfragen, bestätigt unserer Redaktion aber Asem Giese. Der stellvertretende Marktleiter des Rewe-Marktes in Ehrang sagt: „Die Nachfrage bei den Kunden nach Speiseöl ist weiterhin groß.“ Die Bestände an Sonnenblumenöl seien überschaubar, gelegentlich werde nachgeliefert. „Noch gibt es aber mit Rapsöl eine gute Alternative für die Verbraucher“, sagt Giese. Davon seien in seinem Markt vor allem regionale Produkte vorhanden, die preislich aber höher liegen als etwa günstigere Importe.

Branchenkenner: Preise für Speiseöl sollen weiter steigen

Auf den aktuellen Preisanstieg bei Aldi könnten indes noch weitere folgen. Das sagen zumindest Branchenkenner, wie „Focus Online“ berichtet. Demnach könne der Preis für Sonnenblumenöl bald an das deutlich teurere Olivenöl anschließen. Ein Liter Olivenöl kostet derzeit im Schnitt 6,50 Euro. Die Verbraucher können also in Sachen Speiseöl weiter keine Entspannung erwarten.

Deshalb ist Sonnenblumenöl derzeit Mangelware – nicht nur bei Aldi

Die Ursache für das knapp gewordene Sonnenblumenöl liegt weiterhin in den Folgen des Ukraine-Krieges. Die Ukraine ist beim Sonnenblumenöl der weltweit wichtigste Lieferant. Wegen des anhaltenden Krieges kommt es zu Verknappung und Lieferausfällen.

Wie die Deutsche Presseagentur (dpa) berichtet, soll Sonnenblumenöl wegen des Ukraine-Krieges auch weiterhin Mangelware bleiben. Fachleute erwarten vorerst nicht, dass sich die Situation in absehbarer Zeit verbessern werde.

Wie sollten sich Verbraucher verhalten? – Hamsterkäufe von Speiseöl sind unnötig

Die Branche der Lebensmittelöle sagt laut dpa, dass es keinen Grund für Hamsterkäufe gebe. Denn Rapsöl beispielsweise ist ein geeigneter Ersatz für Sonnenblumenöl, hier ist die Versorgung gesichert: „Beim Raps gibt es kein Problem“, sagt ein Sprecher des Verbands der ölsaatenverarbeitenden Industrien. In Deutschland, Frankreich oder Polen werde Raps auf jeweils einer knappen Million Hektar angebaut. Dass auch die Rapsölregale zuletzt leer waren, läge laut Verband hauptsächlich an den Hamsterkäufen der Verbraucher. Vergleichbar mit den Toilettenpapierkäufen zu Beginn der Corona-Pandemie.

Die deutschen Rapsbauern erwarten dieses Jahr eine Erntemenge von insgesamt 3,5 Millionen Tonnen Raps. Daraus werden sie etwa 1,4 Millionen Tonnen Rapsöl pressen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr haben die Einzelhändler lediglich 82.000 Tonnen Rapsöl in Flaschen verkauft.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort