Angeblicher Vorwurf: Mit Schusswaffen auf Menschen gezielt - Hunsrücker Windkraftgegner fühlen sich bedroht

Morbach/Trier · Der Streit um weitere Windräder in einem Waldgebiet auf dem Ranzenkopf im Hunsrück eskaliert. Gegner des Projekts haben Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet, weil sie angeblich bedroht worden sind.

Morbach/Trier. Wurde auf Windkraftgegner am Ranzenkopf (Kreis Bernkastel-Wittlich) mit Schusswaffen gezielt? Nach Volksfreund-Informationen behaupten das unter anderem Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) Wald in Not. Die BI kämpft gegen weitere Windräder in einem Waldstück auf dem 637 Meter hohen Ranzenkopf im Hunsrück zwischen Morbach und Piesport.

Der Leitende Trierer Oberstaatsanwalt Peter Fritzen bestätigte auf Anfrage unserer Zeitung, dass eine Strafanzeige der Bürgerinitiative vorliege. Danach soll es im März im Bereich Ranzenkopf "zu verbalen Auseinandersetzungen" zwischen den von der BI angezeigten Personen und anderen Personen gekommen sein. Fritzen spricht von "drohenden Äußerungen und Verhaltensweisen", nennt aber keine Einzelheiten. Die Drohungen stünden nach Auffassung der Bürgerinitiative im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion um den dort geplanten Windpark. Die Strafanzeige richte sich gegen drei namentlich benannte und eine namentlich nicht benannte Person. Das Schreiben des BI-Vorsitzenden sei zunächst an die Staatsanwaltschaft Koblenz gesandt worden.

Diese habe die Anzeige zuständigkeitshalber nach Trier abgegeben, sagte Fritzen. Die Staatsanwaltschaft werde die Anzeige daraufhin prüfen, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden kann. Diese Prüfung sei - da die Strafanzeige erst am Donnerstag in Trier eingetroffen sei - noch nicht erfolgt. Seit Wochen tobt ein Streit zwischen Windkraftbefürwortern und -gegnern um den Bau eines Windparks auf dem Ranzenkopf. Naturschützer befürchten eine Zerstörung des Waldgebietes. Der Naturschutzbund Nabu hat Anfang März vor dem Oberverwaltungsgericht Koblenz einen Stopp der von der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich erlaubten Rodungen auf dem Gelände des geplanten Windparks erwirkt.

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