Anleger müssen sich beeilen

BITBURG. Die durch die wegen angeblichen Anlagebetrugs durch die Kasseler Aktiengesellschaft F & P geprellten Anleger in der Eifel gehen in die Offensive: Sie wollen ihr Geld zurück.

Um ihr Vermögen gebrachte Anleger müssen sich beeilen, wenn sie gegen F & P vorgehen wollen. Noch in dieser Woche soll Insolvenzantrag gestellt werden. Das bestätigte gestern die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) unserer Zeitung. Würde das Insolvenzverfahren eröffnet, müssten die Anleger als Gläubiger ihre Ansprüche geltend machen. Die sichergestellten Einlagen von knapp 20 Millionen Euro würden dann aufgeteilt. Eventuell könnte der Insolvenzverwalter auch ausgezahlte Gewinne zurückverlangen. Die Bafin in Bonn hatte Ende August die Auflösung von F & P beantragt, weil sie unerlaubte Bankgeschäfte betreibe. Bei der Behörde versucht man sich zu rechtfertigen, warum die Notbremse erst so spät gezogen wurde, während Finanzexperten bereits seit Jahren vor Anlagen bei F & P gewarnt hatten. Man sei bereits vor zwei Jahren auf Anlagen der Kasseler Gesellschaft aufmerksam geworden. Weil das Unternehmen sich jedoch geweigert habe mit der Bafin zusammenzuarbeiten und in der Zwischenzeit der Gesellschaftervertrag geändert wurde, habe sich das Verfahren bis August diesen Jahres hingezogen. Dann habe es allerdings keine andere Wahl mehr gegeben, als Antrag auf Liquidation. Noch immer ist unklar wie viele Anleger aus der Eifel durch F & P geprellt wurden. Die beiden Vermögensberatungsunternehmen aus Prüm und Bitburg, die hauptsächlich die F & P-Geschäfte und Anlagen beim im März Pleite gegangenen Phoenix Kapitaldienst aus Frankfurt vermittelt haben, schweigen dazu. Das Unternehmen Meyers, Hess & Collegen aus Bitburg verweist auf einen gemeinsam mit den Prümer Beratern verfassten Brief, in dem sie mitteilen, dass sie von den Vorwürfen gegen F & P "überrascht" worden seien und keine Provisionen von 22,6 Prozent kassiert hätten. Es bleibe abzuwarten, ob Kunden rechtliche Schritte gegen die Berater einleiten, sagte Unternehmenschef Ulrich Hess. "Wir sehen aber eindeutig keine Pflichtverletzung von uns." Die Bitburger Finanzberater werden übrigens vom gleichen Anwalt vertreten, der bereits für Phoenix tätig war: Otto Graf Praschma aus Frankfurt. Am Freitag, 7. Oktober, 20 Uhr, treffen sich in Bitburg, F & P-Geschädigte. Anmeldung unter: 06569/962704. Betroffene können sich auch im Intrinet austauschen: www.intrinet.de/aktuell/anlagebetrug

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