Anruf bleibt kostenlos

MAINZ. (wie) Hilferuf vom Giftnotruf: Die Finanzierung der vor allem von besorgten Eltern kontaktierten Gift-Informationszentrale Rheinland-Pfalz/Hessen für das kommende Jahr steht angeblich auf wackeligen Füßen.

Mehr als 25 000 Anrufer, überwiegend Eltern, die befürchten, ihr Kind könnte sich vergiftet haben, registriert der Giftnotruf jährlich - Tendenz steigend. Jetzt schlagen die Mitarbeiter Alarm. Es sei unklar, ob im nächsten Jahr dieser Beratungsaufwand noch bewältigt werden könne, sagt Biggy Krost, Mitarbeiterin des seit 30 Jahren bestehenden Angebots. Finanziert wird die Gift-Informationszentrale überwiegend von den Ländern Hessen und Rheinland-Pfalz. Nach Angaben des zuständigen Umweltministeriums in Mainz hat das Land den Giftnotruf im vergangenen Jahr mit 167 000 Euro unterstützt. "Und das werden wir auch in diesem Jahr tun. Da wird nichts gekürzt", versicherte Ministeriumssprecherin Stefanie Mittenzwei. Das Land stehe voll hinter dem Giftnotruf und unterstütze ihn auch weiterhin. Doch die Mitarbeiter der an die Uni Mainz angegliederten Einrichtung befürchten, dass die Sachmittel gekürzt werden. "Uns wird es auf jeden Fall weiter geben, die Frage ist nur, ob wir in vollem Umfang unser Angebot aufrechterhalten können", sagt Krost. Wahrscheinlich könnten unbefristete Arbeitsverträge nicht mehr verlängert werden. Eine Möglichkeit, einen Teil der Beratung zu finanzieren, wäre, die Anrufe über spezielle Telefonnummern kostenpflichtig für die Ratsuchenden zu machen. Bei 25 000 Anrufen wäre das keine unerhebliche Einnahmequelle. Das lehnt das Team des Giftnotrufes jedoch ab. "Die Anrufe bei uns bleiben auf jeden Fall kostenlos", versichert Biggy Krost. Die Mehrheit der Anrufer kommt übrigens aus Rheinland-Pfalz, Hessen, dem Saarland und aus Luxemburg. Am meisten zu tun haben die Gift-Berater im Sommer, wenn Kinder draußen spielen und Früchte und Blüten von Ziersträuchern essen. Zu erreichen ist der Giftnotruf Mainz unter 06131/19240, im Internet unter www.giftinfo.uni-mainz.de.

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