Antikes Erfolgsmodell läuft auf Hochtouren

TRIER. Die Erlebbarkeit der antiken Stätten in Trier soll weiter verbessert werden. Unter anderem wird derzeit ein neues Leit-, Informations- und Orientierungssystem für Besucher entwickelt. Das wurde bei der Jahres-Pressekonferenz der Landeseinrichtung Burgen, Schlösser, Altertümer bekannt. Auch das Programm des "Erlebnissommers römisches Trier" wird 2006 ausgedehnt.

Mit 13 Produktionen an insgesamt 21 Veranstaltungstagen sind die Kaiserthermen und das Amphitheater als Veranstaltungsorte gefragt wie noch nie. Neben den Antikenfestspielen und dem Römer-Spektakel "Brot und Spiele" ist der private Veranstalter Ingo Popp mit acht Konzerten vertreten. Dazu kommen hunderte von Vorstellungen im Rahmen der von Schauspielern gestalteten "Erlebnisführungen", ein "absoluter Renner", wie der Chef der Tourist-Information, Hans-Albert Becker, feststellt. Alles im Sinn des Gesamtkonzeptes, das der Leiter von Burgen, Schlösser, Altertümer, Thomas Metz, seit Jahren propagiert: Die antiken Stätten in Trier sollen "gesichert, saniert und erlebbar gemacht werden". Für diese Pflege seines Eigentums nimmt das Land auch jede Menge Geld in die Hand. Hermann Müller vom Mainzer Finanzministerium, dem Bauherrn in Sachen antikes Erbe, kündigte eine Reihe von Projekten an, die weitergeführt oder neu aufgelegt werden sollen. Kernstück ist ein neues Leit-, Informations- und Orientierungssystem, das es Besuchern erleichtern soll, sich auch ohne Hilfe in den antiken Stätten zurechtzufinden."Wir wollen keinen Schilderwald"

Kleinformatige Orientierungskarten als Eintrittsticket, gekoppelt mit farbig hervorgehobenen Piktogrammen auf Wänden und Wegen, unaufdringliche Metall-Lettern an historischen Bauteilen: "Wir wollen keinen Schilderwald", sagt Müller. Es gehe darum, "ein Defizit zu beheben und Basis-Informationen zu liefern", ergänzt Thomas Metz. "Rechtzeitig zu Konstantin" im Frühjahr 2007 soll das System in Betrieb gehen. Die Eröffnung der Konstantin-Ausstellung ist ohnehin ein magischer Termin, auch für die Fertigstellung der Umbauten an den Kaiserthermen. Hermann Müller stellte sich noch einmal ausdrücklich hinter das umstrittene Projekt des Architekten Oswald Ungers, das "eine schöne Analogie zum historischen Bauwerk" schaffe. Auch am neuen Eingangsbereich der Porta laufen die Arbeiten nach Einschätzung des Ministeriums planmäßig. Etwas ruhiger geht es bei den Barbarathermen zu, wo man sich "nicht unter Zeitdruck" fühlt. Ab 2009 will man dort einer Neugestaltung näher treten, nachdem die aktuellen Bestandssicherungsmaßnahmen für die nächsten Jahre greifen. Triers Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink bezeichnete die Aktivitäten von Burgen, Schlösser, Altertümer als "Erfolgsmodell für die Belebung der antiken Stätten". Veranstaltungen 2006, Kaiserthermen: Schauspiel "Medea", 17., 18., 30. Juni, 16. Juli. Oper "Ariadne", 25. Juni, 1., 11., 15. Juli. Konzert "Römische Nächte, 2. Juli. Ovid-Lesung, 5. Juli. Sasha, 28. Juli; Toto, 29. Juli; Nouvelle Vague, 30. Juli; Maceo Parker, 3. August; Kettcar und Tomte, 5. August. Brot&Spiele, 11. bis 13. August.Amphitheater: Rosenstolz, 1. September; BAP, 2. September; Subway to Sally & Schandmaul, 3. September.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort